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Rezension zu
Der gute Samariter

Der gute Samariter (Cilla und Rolf Börjlind)

Von: Poldi
27.05.2022

Olivia Rönning ist verschwunden, entführt an einen unbekannten Ort. Und so kehrt Tom Stilton aus der selbstgewählten Isolation zurück, um nach seiner Partnerin zu suchen. Eine Spur führt in gemeinsam mit Lisa Hedquist zu einer einsam gelegenen Hütte, die sie jedoch lodernd brennend vorfinden. Währenddessen ist Mette Olsäter aus dem Ruhestand zurückgekehrt, um die Verteilung der Corona-Impfstoffe zu koordinieren. Doch jemand scheint es auf die Verunreinigung der Dosen abgesehen zu haben… Zugegeben, auch ich bin kein großer Fan davon, wenn das Corona-Thema mit Gewalt in aktuelle Kriminalgeschichten hereingepresst ist. Das Autorenduo Cilla und Rolf Börjlind hat den siebten Band ihrer Reihe um Olivia Rönning und Tom Stilton jedoch um dieses Thema konstruiert und es so in den Fokus gerückt – und das funktioniert hervorragend. Einer der Handlungsstränge dreht sich direkt um einen Patienten mit einer schweren Erkrankung, der an den Folgen einer Ansteckung leidet. Das Auf und Ab seines gesundheitlichen Zustands ist wenn auch nicht packend wie der Rest, so doch eindringlich geschildert, sodass man auch hier mitfiebert. Der zweite Handlungsstrang um Mette ist da schon dynamischer geraten, hier bleibt vieles undurchsichtig und die Spannung ist dementsprechend hoch, die Darstellung der Ereignisse wirkt dabei durchaus realistisch. Mir gefällt, dass das Autorenduo dabei neue Wege gefunden hat, seine Geschichte verlaufen zu lassen und so andere Stimmungen einbringt. Der Handlungsstrang um Olivia und ihre Entführung erinnert deutlich stärker an die vorigen Bände der Reihe, hier sind viele packende Spannungsmomente eingebunden, das Tempo ist recht hoch und sorgt für viel Dynamik. Als Leser konnte ich schon bald ahnen, dass die Handlungsstränge enger miteinander verbunden sind, als es den Anschein hat. Damit lag ich nicht falsch, dennoch ging doch alles in eine überraschende Richtung. Wie die Handlungsstränge zusammengeführt werden, einander bedingen und beeinflussen, ist sehr geschickt gelöst. Der Verlauf der Spannungskurve geht stetig bergauf, wobei das Tempo nie überhastet ist, sondern auch mal etwas langsamer gestaltet ist. Doch dabei finden sich auch wieder wunderbare Zwischentöne, die die Charaktere lebendiger und intensiver wirken lassen. Die Atmosphäre ist dabei wieder sehr dicht, Orte und Personen sind eingängig beschrieben und runden den Krimi gekonnt ab. „Der gute Samariter“ ist mit dem Aufgreifen von aktuellen Zeitgeschehen mehr als bloßer Nutznießer einer geänderten Stimmung, sondern macht die Corona-Pandemie zu einem Mittelpunkt des Geschehens – und das auch verschiedenen, teils sehr überraschenden Ebenen. Dass dennoch alles so eng zusammenhängt, sorgt für einige Überraschungen, wobei Schreibstil und Darstellung der Figuren wieder sehr gelungen ist. Ein starker Band der lesenswerten Reihe!

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