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Rezension zu
Der Rhythmus des Krieges

Cliffhanger über Cliffhanger!

Von: Prinzeras-Zeilenreisen
10.05.2022

Natürlich macht es Herr Sanderson nicht ohne mindestens fünf (!) Cliffhanger. Er kann nicht so langweilig und vorhersehbar sein wie seine Fantasyroman-Kollegen, nein er muss es wiedermal übertreiben. ;-) Neben dem wie immer kunstvoll illustrierten Umschlag und der aufwendig gestalteten Weltkarte in dessen Innenseite, befinden sich in den Innenseiten des vorderen und hinteren Deckels jeweils wieder zwei Bilder von ehemaligen Strahlenden. Wunderschön! Außerdem finden sich auch - wie immer - einige Skizzen von Schallan, Karten sowie das eine oder andere Gemälde. Brandon Sanderson ist hier wirklich in die Vollen gegangen und hat wieder einer ganzen Handvoll von Künstlern die Chance gegeben, sich hier auszutoben. So soll eine so groß angelegte Buchserie daherkommen. Reich bebildert, detailverliebte Kapitelornamentik, beeindruckende Umschlag- und Deckelinnenseitengestaltung! In diesem Teil der Reihe passiert unheimlich viel. Umwälzungen finden statt, die so mächtig sind, dass einige unserer Helden gezwungen sind, daran zu wachsen oder zu zerbrechen... oder beides. Die Selbstaufopferungsbereitschaft ist hoch wie nie zuvor. Und dann geschieht das Undenkbare, während einer großangelegten Invasionsoffensive findet - gänzlich unerwartet und unvorbereitet - eine Gegeninvasion statt, die so manchem einen sehr hohen Blutzoll abverlangt. Natürlich spielt der gute alte Verrat wieder eine nicht unwesentliche Rolle. Leider ist auch wieder anzumerken, dass es die eine oder andere Ungereimtheit in dieses Werk geschafft hat. So vertut sich der Autor in einer Szene bezüglich der Anzahl von vier Personen, von denen einer verletzt weggetragen werden muss, von genau diesen vier Personen. Man versteht meine Verwirrtheit? Müssten es nicht drei Personen sein, wenn einer von ihnen verletzt auf einer Bahre liegt? Außerdem fand ich es nicht so prickelnd auch in einem Werk von Brandon Sanderson über eine seltsame Ausdrucksweise bezüglich der Hautfarbe einer Figur zu stolpern. Der Autor beschreibt die Person als "gebräunt". Aus dem Zusammenhang wissen wir jedoch, dass es sich um eine braunfarbige Person handelt. Der Unterschied zwischen braun und gebräunt mag auf den ersten Blick gering sein, aber bei genauerem Hinsehen wird man feststellen, dass das eine die natürliche Hautfarbe betrifft und das andere - das Wörtchen gebräunt - einen künstlichen Zustand der Haut beschreibt. Der Duden sagt dazu "durch Sonneneinwirkung o. Ä. braun geworden". Es ist natürlich schwer zu sagen, ob der Autor das Wort "gebräunt" im Original tatsächlich verwendet hat oder ob es sich um einen Übersetzungsfehler handelt. Es ist nur einfach eine Tatsache, die mir ständig in Büchern auffällt und die ich persönlich nicht in Ordnung finde. Warum dürfen braunfarbene Menschen nicht als solche bezeichnet werden? Ist das eine andere Art von White-Washing, wenn sie nur als "gebräunt" bezeichnet werden? Ich unterstelle dem Autor oder dem Übersetzer gar nicht Rassismus, ich würde eher sagen es handelt sich um einen akuten Fall von Ignoranz, und die lässt sich durch Wissensaufnahme beheben. Hoffen wir das Beste! Kommen wir zum Korrektorat. Es ist jetzt nicht so, dass es extrem fehlerhaft ausgefallen ist, aber immerhin fanden sich doch so um die 15 Grammatikfehler (nicht viel für ein so umfangreiches Buch, aber doch). Aber richtig unnötig, wenn zB das Wörtchen "rot-orangenen" verwendet wird. Also bitte, wenn dann "rot-orangen" oder meinetwegen "rot-orangenfarbig". Aber Umgangssprache mit Schriftsprache zu verwechseln sollte einem Übersetzer wirklich nicht passieren. Dazu kommen vereinzelte Fall-, Interpunktions-, Zeit- und Wortwahlfehler sowie eine Namensverwechslung. Fazit: Beeindruckendes Werk! Und als ich im Vorwort gelesen habe, dass der Autor eine sehr lange Reise in diesem wunderbaren Universum geplant hat (10 Teile im ersten Zyklus, dessen Ende wir uns hiermit mit Riesenschritten nähern, und weitere 10 Teile in einem zweiten Zyklus), hat mich das sehr glücklich gestimmt. Ja, ich gebe es zu, Bücher machen mich glücklich. Dann bin ich halt ein Loser... Wie auch immer, 4 fast perfekte Sterne voller Cliffhanger!

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