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Rezension zu
Leichenschilf

Ein gelungener Serienauftakt

Von: Bücherserien.de
10.05.2022

Kristoffer Barks Leben ist aus dem Ruder gelaufen, seit seine Tochter Vera vor fünf Jahren bei ihrer Junggesellinnenfeier plötzlich verschwunden ist. Ohne ersichtlichen Grund ist sie damals auf den Hjälmaren-See hinausgefahren und nicht mehr wiedergekommen. Obwohl Bark alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, konnte Vera nicht gefunden werden. Drei Jahre später verschwand an der gleichen Stelle Camilla. Auch hier wurde keine Leichte gefunden, doch ihr Mann wurde wegen Mordes verurteilt. Bis heute hat Bark Zweifel, dass er es wirklich gewesen ist. Bark, der nach diversen Wutausbrüchen inzwischen in die Abteilung Cold Cases abgeschoben wurde, hat noch weitere Sorgen, da seine Ex-Frau durch Alkohol- und Drogenexzesse immer wieder für Aufsehen sorgt. Als in einem Park die Leiche einer jungen Frau gefunden ist, ist Bark im ersten Moment überzeugt, seine Tochter vor sich zu haben. Doch es ist ein anderes Opfer. Jedoch ist sein Eifer erneut entfacht, endlich herauszufinden, was damals passiert ist. Kritik: In ihrer schwedischen Heimat ist Anna Jansson ohne Übertreibung eine der bekanntesten und erfolgreichsten Krimiautorinnen. Mehr als zwanzig Bücher mit ihrer Figur Maria Wern sind dort erschienen. In Deutschland sind einige davon ebenfalls veröffentlicht worden. Bekannter sind hierzulande jedoch die Verfilmungen unter dem Titel „Maria Wern, Kripo Gotland“. Jetzt liegt mit „Leichenschilf“ der Auftakt ihrer neuen Kriminalserie vor, die sich um Kommissar Kristoffer Bark dreht. Der Einstieg in diese Reihe zieht sich allerdings. Auf den ersten rund 150 Seiten ist das Erzähltempo sehr verhalten. Die Autorin nimmt sich viel Zeit, um Schauplatz und Figuren einzuführen, und zusammen mit Kristoffer Bark in der Vergangenheit zu wühlen. Sicher, hier gibt es Informationen, die für den weiteren Verlauf durchaus wichtig sind, doch der Lesespaß leidet auf diesen Seiten recht erheblich. Hat man diese Phase überwunden, wird „Leichenschilf“ aber richtig gut. Der Leser hat das Gefühl, dass jede Figur ein Geheimnis mit sich herumträgt und jedes Mal, wenn man glaubt, die Identität des Mörders zu kennen, ergeben sich neuen Indizien, die dieses Wissen über den Haufen werfen. Dadurch entsteht so etwas wie eine Sogwirkung, die es plötzlich schwer macht, den Roman aus der Hand zu legen. Hinzu kommt, dass man sich mit zunehmendem Verlauf besser mit Kristoffer Bark identifizieren kann, und einem der Kommissar sogar sympathisch wird. Das alles gipfelt in ein Ende, das auf Täterseite eine überaus überraschende, doch letztlich vollkommen logische Auflösung präsentiert. Da Anna Jansson eine erfahrene Autorin ist, weiß sie natürlich, wie man den Leser an sich bindet. So gibt es zwei Cliffhanger. Einen, der das Team um Kristoffer Bark betrifft und vor allem einen aus seinem privaten Umfeld. Was den Schreibstil angeht, so kann man diesen als typisch skandinavisch bezeichnen. Die Grundstimmung ist ausgesprochen düster, aber durchaus atmosphärisch. Personen und Orte werden genau beschreiben, was, wie bereits gesagt, anfangs zu Lasten der Spannung geht. Mein Fazit: Insgesamt ist „Leichenschilf“ der gute Auftakt einer neuen Krimiserie. Hat man die ersten Seiten überwunden, kann Anna Jansson mit einem tollen Plot und einer interessanten Hauptfigur punkten, der man gerne folgt, und deren zweiten Fall mit Spannung und Vorfreude entgegengesehen werden kann.

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