Rezension zu
Das zweite Geheimnis
Die DDR in den Siebzigern
Von: Streifis Bücherkiste12 Jahre sind vergangen seit Ria sich entschieden hat in der DDR zu bei ihrer Familie zu bleiben. Seitdem versucht sie Kontakt zu Annie zu haben und ein zufriedenes Leben zu führen. Doch ganz kann sie Jens nicht vergessen und auf Dauer kann sie nicht ohne ihn leben. Und als ihr Schwager Henning noch die Republikflucht wagt und dabei scheitert, gerät sie erneut ins Visier der Stasi. So beschließt sie zu tun was ihr möglich ist und dann auch das Land zu verlassen. Titus Müller entführt uns diesmal in die siebziger Jahre. In Berlin finden die Weltjugendspiele statt, die das Bild eines offenen, modernen Landes vermitteln sollen. Auch Annie, Rias Tochter genießt dort die Atmosphäre, bietet das Programm ihr dort doch genau das Gegenteilt zu ihrem sonst so harten Sportalltag. Dieser Teil der Geschichte macht sehr deutlich, wie wenig die Sportler damals als Individuen gezählt haben. Annie ist zwar Sportlerin mit Leib und Seele, hat aber auch ihre Probleme mit dem System. Hier zeigt sich auch wieder, wie perfide in der DDR mit den Bürgern umgegangen wurde und sogar Familienmitglieder gegeneinander ausgespielt wurden. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite unglaublich spannend. Wie schon im ersten Band schafft Titus Müller es Fiktion und reale Geschichte geschickt miteinander zu verweben. So treffen wir auch diesmal wieder auf die Genossen Honecker und Schalck und im Westen erhalten wir einen Einblick in die Guillaume Affäre und ihre Aufklärung. Dabei fand ich es sehr interessant ein wenig in Willy Brandts Gedankenwelt einzutauchen. Ich kann auch dieses Buch wieder nur empfehlen, es gibt einen Einblick in die deutsch-deutsche Geschichte und vermittelt nebenbei Geschichtswissen, das es einem leichter macht, die Zeit damals zu verstehen. Jetzt freue ich mich auf den dritten Band der Reihe, der dann nächstes Jahr erscheinen wird. Hier wird es dann um die Zeit der Wende gehen, an die ich mich selbst noch gut erinnern kann.
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