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Rezension zu
Sternstunde

Grey's Anatomy trifft auf Charité

Von: Denise
20.04.2022

Der erste Eindruck Im Prolog bekommt man als Leser*in noch einmal den Schmerz zu spüren, der schon über dem ganzen Buch schwebt: man lernt Hanna und ihren Verlobten Martin vor dem ersten Weltkrieg kennen und wie verliebt sie waren. Innerhalb des Prologs kann man mit ansehen, wie für Hanna alles in die Brüche geht, als sie miterleben muss, wie ihr Verlobter verletzt von der Front zurückkehrt und darauf hin stirbt. Ich finde dies sehr wichtig, um mit Hanna mitzufühlen und sie kennenzulernen. Im Laufe der Geschichte kennt man diesen Teil der Vergangenheit und kann ihr Handeln besser nachvollziehen. Die allgemeine Atmosphäre des Buches Ungefähr eine Mischung aus den Serien "Grey's Anatomy" und "Charité" würde ich nutzen, um die Atmosphäre des Buches zu beschreiben. Herausstechend sind, dass man, während man Hanna über ungefähr 10 Jahre folgt, der Alltag im Sanatorium Waldfriede und Hannas Geschichte, die miteinander verknüpft sind. In der Nachkriegszeit lernen wir über die Wirtschaftskrise und die Nachwirkungen des Krieges auf Berlin. Wir erfahren, wie lange es dauert, die Klinik aufzubauen und wie viel Schweiß und Arbeit dahinter steckt. Wir lernen Patienten kennen und verschiedene Schwestern, Brüder und Ärzte. Und nebenbei können wir auch noch in Hannas Privatleben blicken. Nach den ersten paar Kapiteln hatte ich Hanna auch auch andere Charaktere ins Herz geschlossen und dann habe ich richtig mitgefiebert. Und durch Figuren wie Hannas Schwester Leni konnte man nicht nur das Leben in der Klinik kennenlernen, sondern auch das von Personen, die außerhalb des Krankenhauses lebten. Erstaunlich ist, dass dieses Buch auf den Chroniken der echten Waldfriede Klinik basiert. Teilweise kann man sogar Auszüge daraus lesen. Im Nachwort wird noch einmal von der Autorin erwähnt, dass die Figur Hanna auf einer echten Krankenschwester namens Hanna basiert, die die Chroniken verfasst hat. Auch andere Charaktere basieren auf echten Personen und natürlich alle Umstände und historische Ereignisse sind wahr. Ich finde es immer wieder unglaublich, wie viel Recherche hinter solch einem Roman stecken muss und wie wunderbar die Autor*innen mit den Quellen umgehen, um sie in ein fiktives Buch zu verwandeln. Winzige Kritikpunkte Ehrlich gesagt gibt es an diesem Buch nicht viel zu kritisieren. Jede einzelne der 606 Seiten war spannen und schön geschrieben. Ich hätte nichts ausgelassen. Die Geschichte von Hanna war unglaublich schön und real, nichts wurde romantisiert. Eine Kleinigkeit, die mich gestört und nicht richtig überzeugt hat, war die Beziehung zwischen Hanna und Dr. Conradi. Ohne zu viel zu verraten, hat mir nicht sonderlich gefallen, wie diese sich entwickelt hat. Damit kann man jedoch nicht der Autorin die Schuld geben, da auch diese auf wahren Tatsachen beruht. Manchmal habe ich mich ein bisschen verloren gefühlt und hätte etwas Vorwissen über die Zeit nach dem ersten Weltkrieg gebraucht. Teilweise wurden historische Ereignisse erwähnt, von denen ich nichts wusste und die ich erst einmal nachschlagen musste, um so auch die Ausmaße der Geschehnisse zu verstehen. Das ist keine Kritik an der Geschichte selbst, es hat mir häufig sogar gefallen, weil ich etwas gelernt habe. Es ist nur gut, etwas Vorwissen zu haben. Ein weiterer Aspekt, der mir gefallen hat, aber einige vielleicht stören könnte, war, dass man vieles vorhersehen konnte. Wenn es um eine Intrige ging, konnte man sich jedes Mal darauf verlassen, dass in den Kapitel zuvor Anspielungen gemacht werden, dass etwas nicht in Ordnung ist. Für mich war dies trotzdem spannend und irgendwie angenehm zu lesen. Fazit Dieses Buch hat mich daran erinnert, warum ich historische Romane gerne lese. Die Geschichte war nicht zu aufregend, doch trotzdem gab es immer wieder Momente zum mitfiebern. Die Geschichte von Hannas Leben war spannend und ich freue mich auf die Folgebände.

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