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Rezension zu
Ein unerwarteter Gast

Durchaus spannend, aber vorhersehbar

Von: Geschichtentänzer
18.04.2022

Zur Entspannung gibt es nichts Besseres, als ein Agatha Christie-Hörbuch. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Dabei ist es ganz egal, wer der Ermittler ist. Die Queen of crime hat immer einen ganz eigenen Charme in ihre Bücher gebracht, sodass eigentlich jeder Krimi aus Christies Hand lesens- bzw. hörenswert ist. So langsam wird es aber immer schwieriger, Hörbücher zu finden, die ich noch nicht kenne. Deswegen bin ich auch dem Hörverlag überaus dankbar, der so unglaublich viele Christie-Bücher vertont hat. Mittlerweile bin ich bei den eher unbekannten Fällen angekommen und so stieß ich auch auf „Ein unerwarteter Gast“. Der Klappentext hat mich wirklich beeindruckt, also führte kein Weg an diesem Werk vorbei. Nach dem Hören muss ich aber sagen, dass es sich tatsächlich um eines der schwächeren Hörbücher handelt, sodass „Ein unerwarteter Gast“ zwar durchaus interessant ist, aber Luft nach oben bleibt. Klappentext Ein Fremder verunglückt im dichten Nebel mit seinem Wagen und kommt auf der Suche nach Hilfe zu einem Haus, in dem offensichtlich wohl gerade ein Mord geschehen ist. Er überrascht dort eine Frau bei ihrem toten Mann — eine Pistole in der Hand. Ist sie die Mörderin oder spricht nur der Augenschein gegen sie? Versucht sie einen der übrigen Hausbewohner, die alle ein Motiv haben, zu decken? Und welche Rolle spielt der unerwartete Gast bei der Lösung des Falles? Meinung Das Hörbuch geht ca. viereinhalb Stunden und startet durchaus vielversprechend. Die Atmosphäre ist von Anfang an geheimnisvoll und angespannt. Wie der Klappentext schon erwähnt, kommt ein Fremder in ein Haus, in dem offensichtlich gerade ein Mord geschehen ist. Die Frau steht neben ihrem verstorbenen Mann und der „unerwartete Gast“ ruft nicht etwas die Polizei, sondern wird ziemlich schnell Teil der Geschichte. Relativ lange spielt die Geschichte im Salon des Hauses und nur die beiden erwähnten Personen (und die Leiche) sind anwesend. Ich habe erst im Nachhinein erfahren, dass „Ein unerwarteter Gast“ zunächst als Theaterstück konstruiert und später umgearbeitet wurde. Tatsächlich merkt man dies beim Hören. Ich habe mich beispielsweise lange gefragt, ob es sich um ein sogenanntes „Zwei-Mann-Stück“ handelt oder ob noch mehr Personen irgendwann mitspielen. Zunächst hatte ich nämlich den Eindruck, dass dies nicht geschehen würde. Tatsächlich kommen aber nach und nach die weiteren Hausbewohner ‚auf die Bühne‘. Es entwickelt sich eine durchaus spannende Geschichte, die viele Fährten legt und Raum für Spekulation lässt. Ich hatte ziemlich schnell eine Vermutung, wer der Mörder sein müsste. Aber auch mich verwirrten die vielen Fährten, sodass ich mir eine weitere Alternative überlegte. Wie der Fall dann tatsächlich ausgeht, hat mich leider nicht überrascht. Und auch das Ende empfand ich als nicht wirklich befriedigend, aber durchaus nachdenklich. Ich habe zumindest auch lange nach dem Hören immer mal wieder an diese Geschichte gedacht. Die Figuren sind leider alle relativ farblos, sodass ich mich schon jetzt nicht mehr an ihre Namen erinnere. Im Grunde lässt sich sagen, dass jeder der Beteiligten ein Motiv hatte und das macht die Geschichte definitiv spannend. Auch der Schreibstil ist wirklich gut und der Sprecher Hans Eckardt hat eine angenehme Stimme, die der Geschichte die richtige Atmosphäre einhaucht. Insgesamt ist „Ein unerwarteter Gast“ wirklich kurzweilig und abgesehen vom Anfang passiert wirklich viel. Langeweile kommt zumindest keine auf! Und doch ärgerte mich, dass meine erste Vermutung in Bezug auf des Rätsels Lösung korrekt war. Fazit „Ein unerwarteter Gast“ ist ein netter Zeitvertreib und auch bei mir führte die Geschichte dazu, mich zu entspannen. Allerdings gibt es wirklich bessere Christie-Fälle. Denn trotz vieler gelegter Fährten überrascht das Ende keineswegs. Als Bühnenstück würde mich das Werk sehr interessieren. Als Hörbuch vergebe ich dank Kurzweiligkeit und guten Sprechers dann doch noch vier von fünf Sternen.

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