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Rezension zu
Und jetzt du.

Ein wichtiges Thema, über das wir mehr sprechen sollten

Von: Stines Lesereise
16.04.2022

„Rassismus definiert sich über den Effekt und nicht über die Intention.“ (S. 64) Als Zielgruppe nennt die Schwarze Autorin weiße Menschen, die sich auf einen rassismuskritischen Weg begeben. Da auch ich von mir selbst das Selbstbild eines toleranten Menschen habe, mir jedoch gleichzeitig bewusst ist, dass ich durch meine Erlebnisse, Wahrnehmungen und äußere Einflüsse unbewusst und vor allem ungewollt Ausdrücke und Redewendungen benutze, die in ihrem Kern verletzend und rassistisch sind, hat mich das Buch direkt angesprochen. Denn ich möchte diese fatalen Irrtümer erkennen und eliminieren lernen. Ich bin z. B. in einer Zeit aufgewachsen, als der Schaumkuss noch anders hieß. Dass ich mir früher bei der Benennung nichts Böses gedacht habe, macht die Sache aber nicht besser. Daher höchste Zeit, mich zu sensibilisieren und neue Wege kennenzulernen. Das Buch ist gut aufgebaut und leicht zugänglich geschrieben. Tupoka Ogette stellt zunächst Begrifflichkeiten, Zielgruppe, ihren Werdegang und auch ihre aktuelle Positionierung vor. Bevor eine Schlussbemerkung das Buch abrundet folgen nun 4 Teile, von Lass und anfangen über Das ganze Ausmaß weißer Zerbrechlichkeit hin zu privat und schließlich im institutionellen Kontext rassismuskritisch leben. Meine ursprünglich Erwartungshaltung, ein Handbuch mit Dos und Don‘ts vorzufinden wurde nicht erfüllt, worüber ich dankbar bin. Die vielen authentischen Beispiele stimmen nachdenklich und regen selbstkritische Betrachtung an. Dabei helfen die reflektierenden Fragen. Und ich stimme hier voll zu, dass alles, was ich verstanden und verinnerlicht habe, sich leichter im Alltag umsetzen lässt. Ich habe viele tolle Anregungen erhalten und werde das Gelesene erstmal sacken lassen. Von nun an, werde ich meine Umgebung und mich kritischer betrachten und somit hoffentlich intuitiv einen besseren Weg finden. Vielen Dank an Tupoka Ogette für dieses Buch. Ein Thema, über das wir alle mehr sprechen sollten. „So wie Menschen für ihre Taten in die Verantwortung genommen werden, sollten Menschen auch verantwortungsbewusst mit der eigenen Sprache umgehen.“ (S. 47) Alle Rechte bei Verlag und Autorin.

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