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Rezension zu
Klinikum Berlin - Herzklopfen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

große Gefühle und kleine Schwächen

Von: bookish.life.lines
12.04.2022

Ich liebe Geschichten aus dem Krankenhaus und so sind selbstverständlich alle Bücher sowie Filme die im Setting und ihrer Geschichte ein Krankenhaus beinhalten ein absolutes Muss für mich, an denen ich einfach nicht vorbei gehen kann. Auch der Klappentext hat mich bei dem Buch auf Anhieb angesprochen. Große Erwartungen hatte ich nicht, denn von der Autorin selbst hatte ich noch nie gehört. Bei Klinikum Berlin handelt es sich um eine Reihe, welche bisher aus zwei Büchern besteht. Herzklopfen ist dabei Band eins. Ein zweiter Band ist bereits erschienen, ob es weitere Teile geben wird, konnte ich leider nicht rausfinden. Doch nun erstmal zu Band eins: Gemeinsam mit der jungen Lotti, welche als Assistenzärztin ins Klinikum Berlin kommt, lernt man die Abläufe einer Notaufnahme kennen (für mich als Gesundheits- und Krankenpflegerin, welche seit vielen Jahren in einer Notaufnahme arbeitet, war dies auch alles sehr authentisch und nahezu detailgetreu durch die Autorin beschrieben). Schnell merkt man dann auch, dass die Autorin selbst über sehr viel medizinisches Wissen verfügt (mal kurz recherchiert, bzw in die Autoreninfo geschaut, erfährt man, dass die Autorin selbst Ärztin ist). So kommt es schon das ein oder andere mal vor, dass auch komplexere Krankheitsbilder geschildert werden, die ein Laie an sich nicht oder nur schwer verstehen kann und da hatte ich dann schon das Gefühl, dass dies etwas verständlicher hätte geschrieben werden sollen. Lotti, welche in ihrer Art sehr zurückhalten und nachdenkend wirkt, mochte ich von Anfang an ganz gerne, alleine in einer fremden Stadt und dann auch gerade noch in einer so großen wie Berlin, war für sie von Anfang an eher befremdlich und das spiegelte ihr Verhalten sehr gut. Dennoch hätte ich mir an der ein oder andere Stelle etwas mehr Selbstbewusstsein von ihr gewünscht. Dennoch schaffte Lotti es nach einer Weile Anschluss zu finden und dadurch auch aufzublühen, was dem Charakter sehr gut tat. Auch das jeder Charakter so seine Eigenarten und seine eigenen Probleme mit sich ausmachen musste hat mir sehr gut gefallen. Dadurch wurde das Buch meiner Meinung nach erst richtig lebendig. Sicher in einem Buch, welches in einem Krankenhaus spielt, sollte es vorzugsweise auch um Dinge aus diesem Umfeld gehen, dennoch finde ich es immer schön auch etwas privates von den einzelnen Protagonisten zu erfahren. Gerade dadurch baut man doch erst richtig eine Bindung zu ihnen auf. Der Schreibstil ist flüssig und lies sich sehr gut lesen, bis auf die schon erwähnten Krankheitsbilder zu Beginn, die es dem ein oder anderen Leser sicher schwer machen könnten. Das verliert sich dann allerdings mit der Zeit. Vielmehr wandert der Fokus mit der Zeit auf das Privatleben der Protagonisten und deren Gefühle. Diese waren alle durchaus authentisch und sehr toll beschrieben so dass ich mit dem ein oder anderen durchaus mitgefiebert aber auch mitgelitten habe. Fazit: Ein wundervolles gefühlvolles Buch, welches zum abschalten einlädt und zum Wohlfühlen einlädt. Leider verfügt es aber zu Beginn auch über die ein oder andere Schwäche. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, der glücklicherweise schon bereit liegt.

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