Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Landärztin - Aufbruch in ein neues Leben

Vielseitiger Roman, spannend zu lesen

Von: Kathrin N.
07.04.2022

Schon jung ist Thea Graven Witwe geworden und das Schicksal hält noch mehr Niederschläge für sie bereit: kurz vor ihrem Abschluss zur Fachärztin wird sie Zeugin eines ärztlichen Kunstfehlers durch den renommierten Chefarzt und als sie diesen zur Anzeige bringt, wird sie förmlich aus Hamburg vertrieben. Sie sucht den Rückhalt ihrer Familie in Monschau, aber ihr Vater – Chefarzt der Eifelklinik dort – lehnt sie ab. Nur ihre beiden Schwestern halten zu ihr, als sie als Landärztin bei einem rüpelhaften Dorfarzt eine Anstellung findet... Der neue Roman von Felicia Otten (Pseudonym der bekannten deutschen Autorin Beate Sauer) beginnt Anfang der 50iger Jahre; zu einer Zeit, als Frauen in gehobenen Berufen noch sehr um angemessenen Respekt zu kämpfen hatten. Dies greift die Autorin immer wieder geschickt auf, denn auch gerade in der ländlichen Eifel sieht man Landärztinnen noch schräg an – insbesondere, wenn sie aus der Fremde kommen. Doch dies trägt den Roman nicht allein, der wirklich thematisch vielseitig geschrieben ist. Es geht um Familienzusammenhalt, die Nachkriegszeit in der kargen Eifel (Thema Schmuggelkinder, die nachts u.a. Kaffeebohnen aus Belgien nach Deutschland bringen) und die Geheimnisse, welche sich hinter den verschlossenen Eifelanern verbergen und teilweise wie ein zweites Gesicht wirken. Wirklich spannend wurden hier verschiedene Fäden zusammen zu einem kompakten Ganzen verwoben. Und man merkt die kriminalistisch-historischen Leidenschaft der Autorin deutlich. Dennoch liest sich der erste Band der Landärztin-Reihe nicht staubtrocken. Der Roman ist mit Humor gespickt „Ein lang gezogener Schrei weckte Thea. Fahles Licht erfüllte den Raum unter dem Dach. Die Zeiger ihres Weckers standen auf kurz vor halb sechs. Wieder dieser seltsame Schrei. Mein Gott, das war ein Hahn, der da krähte!“ (Auszug S. 99) und er liest sich wunderbar flüssig, weil Situationen anschaulich erzählt werden. Ich mag dieses Buch sehr! Wobei ich vermutlich wegen des „altbackenen“ Titels und Buchcovers vermutlich nicht zugegriffen hätte – das gebe ich ehrlich zu ;) Aber nun warte ich gespannt auf den nächsten Band, der ja bereits im Mai 2022 erscheint. Ich freue mich drauf!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.