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Rezension zu
Die Diplomatenallee

Bonn im kalten Krieg - interessant aber langatmig

Von: Lucie
04.04.2022

Heike für ein ruhiges Familienleben in Bonn, bis mit dem Auftauchen ihres alten Uniprofessors ihr Leben durcheinandergewirbelt wird. Alte Erinnerungen an ihre Zeit zu ihrer Studienzeit in der Graphologie kommen hoch - während ihr Professor sie in den Aufbau der ständigen Vertretung der DDR in Bonn mitreinzieht . Das Ganze geschieht Heike eher unfreiwillig, da sie eigentlich mit der Graphologie nie wieder etwas zu tun haben wollte. Zudem weiß sie nie, wem sie wie weit trauen kann. Die Autorin hat einen sehr detaillreichen und gefühlsbetonten Schreibstil, der einen eintauchen lässt in die Geschichte. Insbesondere die verschiedenen Örtlichkeiten werden sehr anschaulich beschrieben. Jedoch finde ich den Schreibfluss nicht wirklich gelungen, da es sehr lange dauert bis wirklich etwas passiert in dem Buch. Gerade der Vorfall zu Heikes Studienzeit kommt nur sehr bruchstückhaft nach und nach an das Licht. Ebenso plätschert die Geschichte in der Gegenwart auch eher mehr vor sich hin mit Perspektivwechsel zwischen Heike und ihrem Mann. Jedoch find ich die Thematik sehr interessant. Erstens wird die Graphologie, also das Wissen um das "Lesen" von Handschriften sehr detailliert beschrieben. Sehr spannend zu sehen ist wie hoch diese teilweise in der Vergangenheit geschätzt wurde, ob Anfangs noch in der BRD und später in der DDR. Zweitens finde ich es eine sehr interessante Zeitspanne, in welchem sich das Buch bewegt - 1960/70er Jahre in Bonn, im Ringen zwischen BND und Stasi und den konkreten Auswirkungen auf die darin involvierten Menschen. Insgesamt find ich das Buch mittelmäßig gut. Einerseits gewinnt man daraus sehr interessante (Geschichts-)kenntnisse, auf der anderen Seite find ich den Schreibfluss nicht wirklich gelungen, da es sich doch sehr lange zieht wenn auch sehr detailliert beschrieben wurde. Für Geschichts- und Graphologieinteressierte ein sehr gutes Buch, sonst jedoch etwas schwerer dranzubleiben.

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