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Rezension zu
Die Diplomatenallee

Ausflug in die Vergangenheit von Bonn

Von: rezensions_exemplar
02.04.2022

Heike führt ein ganz normales Leben mit ihrer Familie. Sie führt den Schreibwarenladen ihres Vaters weiter, hat zwei Kinder und ist glücklich verheiratet. Mit ihrer Schwiegermutter hakt es manchmal, aber im Großen und Ganzen ist alles in Ordnung. Dass Heike eine weniger schöne Vergangenheit hat, kommt erst nach und nach zutage und auch ihr Mann weiß nicht alles, was damals passierte. Damals, als Heike noch Studentin am Institut für Graphologie in Bonn war. Ihr Mentor Erik Buttermann lehrt dort immer noch und sucht überraschenderweise wieder Kontakt zu Heike. Obwohl sie eigentlich mit der Vergangenheit abgeschlossen hat, fühlt sie sich verpflichtet, Erik zu antworten und auf seine Forderungen einzugehen. Allerdings hat die Bitte einen Haken und reißt Heike und ihre Familie jäh aus dem gewohnten Alltag. Das Buch hat mir ganz gut gefallen, allerdings zieht es sich an einigen sehr und die Ausführungen der Autorin sind etwas langatmig und anstrengend zu lesen. Der Schreibstil ist insgesamt flüssig und leicht lesbar. Inhaltlich ist die Erzählung sehr spannend. Man bekommt ein Bild vom Bonn der 1960er und 1970er Jahre. Viele Orte werden so gut beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst auf der Diplomatenallee, im Schreibwarenladen oder am Rheinufer zu stehen. Ebenso konnte ich viele Orte wahrheitsgetreu wieder erkennen nach meiner eigenen Studienzeit in Bonn. Das historische Hintergrundwissen ist gut recherchiert und immer in den richtigen Kontext gesetzt. Nicht immer nachvollziehen konnte ich die Handlungen von Heike und auch ihrem Mann. Manchmal hätte ich beide am liebsten geschüttelt und gefragt, was denn mit ihnen nicht stimmt. Gerade auch der Kinder wegen konnte ich das Verhalten nicht immer verstehen. Andererseits habe ich die Zeit des "eisernen Vorhangs" selbst nicht erlebt und kann mir auch an der Stelle kein Urteil erlauben. Insgesamt ein schönes, unterhaltsames Buch, was an manchen Stellen etwas kürzer hätte ausgeführt werden könne, aber dennoch schöne Lesestunden bietet. Besonders zu empfehlen für historisch interessierte Leser und Fans von Agenten-Romanen.

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