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Rezension zu
Gute Geister

Gleich und gleich und gleich

Von: analog 2.0
07.07.2015

An diese Buch bin ich durch die "Blind Date" Aktion meines Buchhändlers gekommen, wahrscheinlich hätte ich dieses tolle Buch sonst nie in die Hände bekommen. Bewertung: "Gute Geister" erzählt die Geschichte dreier Frauen die 1962 in Mississippi unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen ist die schwarze Aibileen, sie ist in den 50ern und arbeitet bei der weißen, recht jungen Miss Leefolt als Mädchen für alles. Sie kümmert sich dort um Haus, Hof und die kleine Mae Mobley. Das sie für ihre Arbeitgeberin und deren Freundinnen nur ein Mensch zweiter Klasse ist erfährt sie spätestens nach der "Toilettengeschichte". Miss Leefolts sogenannte Freundin Miss Hilly besteht mehr oder weniger darauf, das es auch bei den Leefolts eine "Farbigen Toilette" geben muss, damit sie nicht mehr die selbe Toilette wie Aibileen benutzen muss. Kurz darauf baut man eine extra Toilette ein und Aibileen hat sich selbstverständlich gefälligst darüber zu freuen. Die zweite in diesem Bunde ist Minny, ein 36-jähriges schwarzes Hausmädchen das durch ihre sehr forsche Art und den Drang alles sagen zu müssen was sie denkt, bereits mehrfach ihren Job verloren hat. Eine neue Anstellung findet sie bei Miss Celia Foote. Einer frisch verheirateten, weißen Lady mit einer Vorliebe für Marilyn Monroe Frisuren. Sie ist sehr unerfahren und kochen kann sie auch nicht, also stellt sie Minny dazu ein, ihren Haushalt auf Vordermann zu halten und ihr das Kochen bei zu bringen. Das ist aber leider auch alles was sie tut, eine reiche weiße Lady eben... Könnte man meinen und das glaubt auch Minny, bis sie eines Tages den wahren Grund für Miss Celias "Faulheit" erfährt. Mit diesem Wissen baut sich ein ganz neues Verhältnis zwischen den beiden Frauen auf... Die dritte dieser drei Frauen ist die weiße Skeeter, eigentlich Eugenia Phelan, die einzige unter ihren Freundinnen, die das College nicht abgebrochen hat um zu heiraten. Im Gegensatz zu den anderen hat sie weder den Drang zu heiraten noch möchte sie Kinder bekommen sondern viel lieber Journalistin werden. Das Schicksal verbindet diese drei sehr unterschiedlichen Frauen schließlich auf ganz ungeahnte Weise. Dieses Buch beschreibt sehr lebensnah und eindringlich das Leben dieser drei Frauen. Natürlich haben wir alle in der Schule irgendwann einmal über die "Rassentrennung" gelesen, aber haben wir wirklich darüber nachgedacht, was das wirklich alles mit sich brachte. Dieses Buch ist natürlich ein Roman und kein Sachbuch, außerdem fiktional, aber hätte es sein können. Überall - und nicht bloß in Jackson Mississippi. Es fällt schwer darüber nach zu denken, wie viele Regeln man den Farbigen auferlegt hat. Aber hat sich das wirklich geändert? Wie gehen wir heute damit um? "Gute Geister" ist sehr flüssig geschrieben und liest sich sehr gut. Ich bin allerdings ständig über die Sprach- bzw-. Schreibweise von Aibileen gestolpert. Ich denke, das sollte so etwas wie die eigene Sprache, ein Akzent der schwarzen Hausmädchen sein, für mich war das ganze allerdings über die ersten Kapitel hinweg sehr befremdlich. (Ich glaube aber, das es im Englischen nicht mehr halb so komisch klingt und wesentlich besser passt.) Dadurch das dieser Roman aus gleich drei Perspektiven geschrieben ist, bekommt der Leser einen Einblick, der sich nicht bloß auf eine einseitige Erzählung beruht. Obwohl mir das Buch sehr gut gefallen hat, hat es auch ein paar längen die sich fast so hinziehen wie die beschriebene Sommerhitze in den Südstaaten. Fazit: Trotz all diesen Kleinigkeiten halte ich "Gute Geister für absolut empfehlenswert! Endlich traut sich jemand einmal die andere Sicht der Dinge zu beschreiben und ich hoffe, dass es noch viele viele Leser dazu bringt einmal darüber nachzudenken, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen.

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