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Rezension zu
Die Vertraute

Zwischen Wahrheit und Fiktion

Von: Franziska_J
22.03.2022

Ein altes Haus am Waldrand, eine verschworene Nachbarschaft und eine Bestsellerautorin, die nicht mehr zwischen Wahrheit und der Fiktion ihrer Romane unterscheiden kann. Nach ihrem Bestsellerroman Die Nanny ist nun Gilly Macmillans nächster Spannungsroman Die Vertraute im Blanvalet-Verlag erschienen. In Sachen Nervenkitzel, Verschwörung und Geheimnis steht der Roman seinem Vorgänger in nichts nach. Darum geht´s: Als Lucy neun Jahre alt war, verschwand ihr kleiner Bruder spurlos. Sie selbst war die einzige Zeugin und ihre Aussage war der einzige Anhaltspunkt für die erfolglosen Ermittlungen. Da Lucy seit ihrer Kindheit eine blühende Fantasie hat und diese nicht immer von der Realität unterscheiden kann, weiß sie nicht einmal ob die Erinnerungen an jene Nacht, in der ihr Bruder verschwand, überhaupt wahr sind… Dreißig Jahre später hat sich Lucy ihre Fantasie zunutze gemacht. Sie ist eine gefeierte Bestsellerautorin und lebt mit ihrem Mann Dan in Bristol, im Süden Englands. Doch als Dan sie mit dem Kauf eines alten Hauses überrascht, beginnt für Lucy ein Albtraum. Das Haus steht ausgerechnet auf der anderen Seite des Waldes, in dem damals ihr Bruder verschwand. Lucy droht in den Erinnerungen an damals zu ertrinken und weiß plötzlich nicht mehr, was wirklich real ist. Dann verschwindet ihr Mann plötzlich spurlos. Wenige Tage später wird er brutal ermordet aufgefunden. Lucy kann niemandem mehr trauen. Am allerwenigsten sich selbst… Die Vertraute überzeugt durch die grandiose Verbindung von Fakt und Fiktion, von Realität und Fantasie. Die Hauptprotagonistin Lucy wird permanent von einer ihrer Romanfiguren begleitet und steht im ständigen Austausch mit ihr. Man gewinnt fast den Eindruck, als seien die beiden enge Freundinnen. Als Leser beginnt man jedoch ab der ersten Seite an Lucys geistiger Gesundheit zu zweifeln. Irgendetwas Düsteres scheint Lucy zu verbergen, etwas das sie sich selbst nicht eingestehen kann und als die Ereignisse sich zuspitzen, muss man sich fragen, wozu Lucy wirklich fähig ist… Stückchen für Stückchen nähern sich Vergangenheit und Gegenwart in kurzen, spannungsgeladenen Kapiteln aneinander an. Zwar werden am Ende nicht alle Geheimnisse gelüftet, was für den ein oder anderen Leser enttäuschend sein mag, doch die Hauptprotagonistin kann zumindest die Rätsel der Gegenwart lösen, so dass sie sich selbst wieder vertrauen kann. Die Vertraute ist ein sehr lesenswerter psychologischer Krimi, der mit den Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion spielt und seine Leser mitreißt in einen Strudel aus Geheimnissen, Lügen und Verschwörungen.

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