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Rezension zu
Die Löwin. Tania Blixen in Afrika

Ein Traum!

Von: luisa_loves_literature
18.03.2022

Ach, Afrika! Ach, die Ngong-Berge! Was für ein fantastisches Buch! Was für eine faszinierende Persönlichkeit! Das Leben schreibt wahrscheinlich doch die besten Geschichten und eine ganz besondere wird von Tom Buk-Swienty in seiner herausragend gelungenen Biografie „Die Löwin“ erzählt. Buk-Swienty begibt sich laut Untertitel des Bandes auf die Spuren von Tania Blixen in Afrika, in Wahrheit macht er aber so unendlich viel mehr. Denn der Band widmet sich nicht nur Blixens Zeit auf der Kaffeefarm, er zeichnet auch gleichsam ein ganzes Familienporträt der Dinesens und erläutert minutiös Tania Blixens Entwicklungsschritte vom trauernden Backfisch zur selbstbewussten Baronin. Die Biografie berichtet ausführlich von prägenden Einflüssen, wichtigen Freunden und wiederholten Rückschlägen und offenbart die Tragik und Einsamkeit von Blixens Existenz ebenso wie ihren Hang zum Luxus und zur Launenhaftigkeit. Eingebettet wird Tania Blixens Leben in das große Ganze, den Kontext des Ersten Weltkriegs, des Kolonialismus und der Weltwirtschaftskrise, die als Rahmenbedingungen für ihr Leben in Ostafrika eine wesentliche Rolle spielen. Das alles löst Buk-Swienty in einem unglaublich leichten, fließenden Ton, hochinformativ, sehr spannend und fast süchtig machend. Die Biografie liest sich wie ein großartiger, üppiger page turner. Zu keinem Zeitpunkt referiert der Autor, an kaum einer Stelle (und das muss man auf über 700 Seiten erst einmal schaffen) wird es langweilig, stattdessen ist man fast atemlos mittendrin und das bei einem so kenntnisreichen Sachbuch! Ganz nebenbei erfährt man auch die ein oder andere Anekdote – der Lunatic Express war mir zuvor noch kein Begriff – und wird so auch hervorragend unterhalten (auch wenn die häufigen Großwildjagden schwer erträglich sind – aber es war eben eine andere Zeit). „Die Löwin“ ist ein Buch zum Genießen, zum langsamen Lesen, zum Zurückblättern, weil man die zahlreichen, aufschlussreichen Fotos immer wieder betrachten will, weil man sich in dieser fremden Welt der Vergangenheit verlieren kann. Dieses Buch ist eine unbedingte und ganz große Leseempfehlung für alle – egal, ob man der Magie des Satzes “Ich hatte eine Farm in Afrika“ bereits erlegen ist oder nicht, denn es ist eine der besten Biografien, die ich je gelesen habe.

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