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Rezension zu
Sommernovelle

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rezension: Sommernovelle

Von: Verena Grouls
05.07.2015

Inhalt Die beiden fünfzehnjährigen Freundinnen Panda, die Erzählerin, und Lotte fahren in den Pfingstferien auf eine Nordseeinsel, um auf einer Vogelstation zu helfen. Es ist das Jahr 1989, die Wende steht kurz bevor, das Unglück von Tschernobyl ist noch nicht lange her und die Mädchen wollen etwas Gutes für die Welt tun. Panda lernt in der kurzen Zeit den Himmel zu deuten sowie Vögel zu zählen. Lotte hingegen lernt die Liebe kennen. Doch dass irgendwas nicht stimmt, merkt Panda ziemlich schnell. Sie stellt ihre Arbeit in Frage und konfrontiert den Professor, der die Station gegründet hat, mit ihren Bedenken. Meinung 1989, Tschernobyl, die Wende. Das alles ist lange her. Ich selber wurde in dem Jahr 4 Jahre alt. Von Tschernobyl wusste ich damals nichts. Ich war erst ein paar Monate alt, als es passierte. Was den Mauerfall betrifft, kann ich mich nur ganz vage an irgendwas im Fernsehen erinnern. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. Panda aus „Sommernovelle“ hat das Unglück quasi miterlebt. Sie kennt den sauren Regen, die Gefahren, auf die man hingewiesen hat (keine Pilze essen usw.). Sie will die (Um)Welt verbessern, fährt mit dem Fahrrad und entschließt sich daher für den ökologischen Dienst auf einer Vogelstation. Es gibt diese Sommer nur in der Kindheit oder in der Jugend. Oder im Übergang vom einen zum anderen. aus: Sommernovelle von Christiane Neudecker. Seite 7 Eigentlich bin ich ja nicht der Meer-Typ. Vielmehr mag ich die Berge. Die Aufenthalte am Meer kann ich an einer Hand abzählen. Dennoch hat mich das Meer durch das Buch fasziniert. Christiane Neudecker hat einen so tollen Schreibstil, dass ich mich beim Lesen auf diese Insel auf der Nordsee versetzt gefühlt habe. Obwohl ich noch nie das Wattenmeer mit eigenen Augen gesehen habe, konnte ich es mir vorstellen. „Warum machen Sie das?“, fragte ich. „Das Vögelzählen?“ (…) „Wissen Sie, es ist wie bei Büchern“, sagte er schließlich, „sie beruhigen die Seele.“aus: Sommernovelle von Christiane Neudecker. Seite 44 Interessant fand ich übrigens, dass das Buch zwar 1989 spielt, aber aus der heutigen Zeit stammt. Da wurde mir beim Lesen bewusst, dass man damals noch Telefonzellen benutzte. Dass man nicht im Internet recherchieren konnte. Es wurden noch Wörter benutzt wie „astrein“ und in Haarspray-Dosen war noch FCKW (darüber machen sich die Mädchen nämlich auch Gedanken). „Sommernovelle“ ist eine wirklich schöne Erzählung. Obwohl die Hauptperson erst 15 ist, ist es keineswegs nur eine Jugendlektüre. Es geht ums Erwachsenwerden, dem Hinterfragen von Dingen, die Umwelt und ist durchaus für Erwachsene empfehlenswert. Am Ende, nach 25 Jahren, kehrt Panda noch einmal auf die Insel zurück und findet auf den ersten Blick die Vogelstation nicht. Doch sie ist noch da, versteckt und verkauft.

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