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Rezension zu
Mord in Sunset Hall

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wieder ein sehr skurriler und spannender Krimi

Von: Aleshanee, Weltenwanderer
12.03.2022

Während in Glennkill Schafe die Hauptrolle spielen und in Gray ein Papagei sich in die Ermittlungen mischt, ist es hier eine Schildkröte, die den alternden Hauptdarstellern zur Seite steht - und geht. Ich mag diese kleine tierische Komponente :) Ich finde die Idee hier zauberhaft schrullig: eine Senioren WG der besonderen Art mit vielen starken Charakteren, die von der Dorfgemeinde als ein "Haufen seniler Hippies" verschrieen sind. Doch das kümmert sie nicht weiter, denn sie alle haben ihre Gründe, warum sie zu Agnes Sharp nach Sunset Hill gezogen sind. Leonie Swann schreibt mit einem wunderbar trockenem und teilweise schwarzen Humor, den ich sehr mag! Das hier die ältere Generation im Mittelpunkt steht finde ich großartig und die Autorin hat hier allerlei typische Gebrechen und Unzulänglichkeiten mit einfließen lassen, mit denen man - mehr oder weniger - ab einem bestimmten Alter nunmal zu tun hat. Auf eine witzige Art, aber mit einer sensiblen Note, die auf feinfühlige Weise die Schwierigkeiten aufzeigt und die Wahrnehmung dafür sensibilisiert. Die unterschiedlichen Charaktere unterstreichen das sehr gut, vor allem auch mit ihrer akzeptierenden Hilfsbereitschaft. Edwina zum Beispiel ist ein flatterhaftes Geschöpf und die Umsorgerin von Hettie, der Schildkröte. Vielleicht nicht grade die schlauste, aber dafür umso liebenswerter. Der Marschall, mit seiner militärischen Laufbahn, wirkt gefestigt und als einziger mit Technik vertraut und somit auch dem Internet: ein wahrer Segen für Einkäufe und dergleichen, die sie sonst kaum bewältigen könnten. Winston, der im Rollstuhl sitzt und Bernadette, die blind ist, sind auch noch mit von der Partie. Und natürlich Agnes, der das Haus gehört und aus deren Sicht wir die meiste Zeit diese Geschichte erleben. Der flapsige Stil ist wirklich witzig zu lesen wodurch es nicht langweilig wird. Dazu spielt die Autorin auch gerne und geschickt mit Irrungen und Verwirrungen und legt falsche Spuren. Das Gedächtnis der alten Menschen ist nämlich nicht gerade zuverlässig und so kommt es zu allerlei Verdächtigungen. Ich fand das sehr cool gemacht, weil man nicht immer weiß, welchen Erinnerungen man glauben kann und welche Methode hinter welchen Plänen steckt. Man wittert von Anfang an Geheimnisse, die sich um die WG ranken, aber auch um die einzelnen Personen. Sie alle haben ein aufregendes Leben hinter sich und die Vergangenheit lässt sich schwerlich abschütteln... Mir hat der Krimi jedenfalls großen Spaß gemacht - es war amüsant, ungewöhnlich, lebhaft, dramatisch und mit viel Liebe zum Detail erzählt. Auf der Verlagsseite wird es ja als Band 1 einer Reihe ausgeschrieben - also hoffe ich, dass da noch mehr kommt!

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