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Rezension zu
Die Telefonzelle am Ende der Welt

,Gefühlvoll. Poetisch. Hoffnungsvoll.

Von: ,larien.liest
07.03.2022

Das Seebeben und der Tsunami am 11. März 2011 hat nicht nur die japanische Küste erschüttert, sondern auch beim Rest der Welt fassungsloses Entsetzen ausgelöst. Laura Imai Messina hat 9 Jahre später einen gefühlvollen und poetischen Roman darüber geschrieben, wie die Hinterbliebenen ihre Trauer bewältigen. In einer Vorbemerkung des Buches versichert sie, dass es die Telefonzelle, um die es geht, tatsäch­lich gibt. Diese Information finde ich super, denn sie macht die folgende Geschichte realer. Sie ist nämlich so symbolhaft erzählt, dass man leicht annehmen könnte, dass der Ort nur erdacht ist. Dem ist nicht so. In Ôtsuchi, einem Ort, den der Tsunami besonders hart traf, hat ein Mann seinen liebevoll ange­legten Garten mit einer Telefon­zelle verschö­nert. Darin hat er sogar einen alten, natürlich funktions­losen Telefon­hörer aufge­hängt. Hält man ihn ans Ohr, kann man die Stimmen des Windes hören und dank dieses zauber­haften Effekts ist die Telefon­zelle zu einer Pilger­stätte für hunderttausende Menschen geworden. Der Ort existiert, die Charaktere und deren Geschichte sind jedoch fiktional, aber nicht weniger gefühlvoll gestaltet. Man erfährt eine Menge über Japan und die Bräuche des Landes. Des Öfteren fällt ein japanisches Wort, das im anhängenden Verzeichnis mit genauer Übersetzung erklärt wird. Laura Imai Messina zeigt mit diesem Buch, dass diese (häufig) überflüssigen positive-thinking-Floskeln nicht nötig sind. Sie säht Hoffnung und macht klar, dass, selbst wenn einem das Leben so viel nimmt, es ebenso wichtig ist, sich dem zu öffnen, was es einem geben kann. Der Schreibstil ist anders. Gewöhnungsbedürftig, aber nach einer kurzen Eingewöhnung kann man dieses Buch in vollen Zügen genießen. Dieses Buch durfte ich im letzten Jahr als Rezensionsexemplar lesen. Ich möchte mich an dieser Stelle für die späte Rezension entschuldigen. Für die Verzögerung sind private Vorfälle verantwortlich gewesen, die meine Welt auf den Kopf gestellt haben.

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