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Rezension zu
Stalker

Ruhige, melancholische Dystopie. Ein Meisterwerk der Science-Fiction.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
25.01.2022

Aliens haben die Erde besucht, aber niemand hat sie je gesehen, bevor sie auch schon wieder verschwunden sind. In den Gebieten, in denen sie gelandet sind, den sogenannten Zonen, haben sie Gegenstände und unerklärliche Erscheinungen zurückgelassen, die eine Herausforderung an die Wissenschaft darstellen. Jäger und Schatzsucher, bekannt unter dem Namen Stalker, dringen in diese Zonen ein, um diese Dinge zu bergen. . „Stalker“ der Gebrüder Strugatzki, ursprünglich unter dem Titel „Picknick am Wegesrand“ erschienen, ist ein Science-Fiction-Klassiker, den man meiner Meinung nach gelesen haben sollte. Abgesehen davon, dass der Originaltitel viel besser zur Geschichte passt, entführen uns die beiden Autoren in eine dystopische Welt, die voller melancholischer Gedankengänge ist und eine ganz besondere Atmosphäre in den Köpfen der Leser erschafft. „Stalker“ ist ruhig, im Grunde genommen vollkommen unspektakulär, und dennoch ein Roman, der unweigerlich im Gedächtnis haften bleibt. Man findet in diesem Werk natürlich viele Anspielungen auf die damalige politische Lage in der Sowjetunion, kann es aber auch völlig unabhängig davon genießen, denn es sind die philosophischen Gedankengänge und Fragen, die das Autorenduo aufwirft, die einen in erster Linie beschäftigen. Die Strugatzkis benutzen einen außergewöhnlichen Schreibstil, der, nachdem man sich erst einmal dran gewöhnt hat, eine Mischung aus salopper Umgangssprache und literarisch hochwertigen Texten ist. Diese Mischung ist es wahrscheinlich, die diesen Roman zu etwas Außergewöhnlichem macht und dessen Sog man sich nur schwer entziehen kann. Die sehr einfache Handlung zieht an einem vorüber wie ein Film, was Regisseur Andrei Tarkowsky auch kongenial mit seiner cineastischen Adaption „Stalker“ geschafft hat. Die Verfilmung hält sich aber nur bedingt an die Romanvorlage. Womit ich auch schon zu einem großen Pluspunkt der vorliegenden Ausgabe aus dem Heyne Verlag komme: Im Anschluss an den Roman gibt es nicht nur Nachwörter und Analysen des Werkes, sondern auch die extra als Filmvorlage geschriebene Kurzgeschichte der Autorenbrüder. Diese wirkt in der Tat wie eine Erweiterung und Vertiefung in den Originalroman. Beide Storys ergeben ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk und machen auf die weiteren Titel der beiden Gebrüder neugierig. Auch das Vorwort von Wladimir Kaminer ist absout lesenswert und aufschlussreich. Aus meiner Sicht kann ich bestätigen, dass „Stalker“ ein Kultroman der Science-Fiction-Literatur ist. Unbedingte Leseempfehlung für Freunde philosophischer, ruhiger Science-Fiction. . Fazit: Ruhige, melancholische Dystopie. Ein Meisterwerk der Science-Fiction. ©2022 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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