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Rezension zu
Was damals geschah

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehr spannend!

Von: eulenmatz liest
24.01.2022

MEINUNG: Vor ein einiger Zeit war ich von Weil niemand dich sieht von Lisa Jewell absolut begeistert und stand für mich außer Frage, dass ich den nächsten neuen Roman von ihr definitiv lesen werde. Auf Was damals geschah habe ich sehnsüchtig gewartet. Gleich zu Anfang des Romans ist klar, dass damals drei Leute in einem großen herrschaftlichen Haus in Londons Stadtteil Chelsea ums Leben gekommen sind. Zurück geblieben ist ein zehn Monate altes Baby. Daraus haben sich schon damals viele Fragen ergeben. Es war klar, dass dort noch weitere Personen gelebt haben müssen und diese wurden niemals wieder gefunden. 25 Jahr später ist das Baby erwachsen und heißt nun Libby. Libby erhält einen Brief, der sie darauf hinweist, dass sie die Erbin des Hauses in Chelsea ist und sie beginnt sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit zu machen. Die Geschichte wird abwechselnd aus drei Sichten erzählt. Eine Sicht ist die von Lucy, die zweite ist die von Henry Lamb, der die Vergangenheit erzählt und im dritten Erzählstrang folgen wir Lucy, die zwei Kinder hat und in Frankreich wohnt. Wer Lucy ist, stellt sich erst nach und nach raus. Die Autorin lässt uns auch zunächst ein bisschen über die Zeit im Unklaren. Was damals geschah, wie der Titel so schön sagt, erfährt natürlich vor allem aus den Erzählungen von Henry, der so ein bisschen den Charakter einer Erzählers hat, dem man nicht alles glauben sollte. Für war es auch der interessanteste Teil, weil ich natürlich wissen wollte, was denn nun damals passiert ist. Den Strang um Libby fand ich etwas blass, genau wie sie selbst. Sie träumt von einem perfekten Leben und einem perfekten Mann. Ich empfand sie als relativ langweilig und naiv, aber sie ist in der Geschichte auch nicht der Charakter, der von tragender Relevanz ist, auch wenn ihre Zeugung und ihre Geschichte natürlich der Kernpunkt sind. Lucys Leben hat mich eher mitgenommen, denn sie lebt mit ihren beiden Kinder praktisch auf der Straße. Die Beziehungen zu den Vätern sind sehr kompliziert und man spürt, dass sie einiges durch machen musste und jeden Tag um das Überleben ihrer Kinder kämpft. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen. Die Kapitel sind kurz und die Sprache ist einfach. Die Autorin weiß es geschickt Cliffhanger zu setzen und teilweise falsche Fährten auszulegen. Dennoch konnte ich mir ab einem gewissen Punkt viele Dinge zusammen reimen, denn die Autorin streut immer wieder ganz kleine Hinweise ein. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Wie so häufig schwächelt es ein wenig am Ende, denn das ist in meinen Augen relativ abrupt, ohne weitere Wendung und Schleife. Moralisch ist die Geschichte definitiv auch diskussionswürdig und ich kann mir vorstellen, dass die Lesermeinung hier auseinander gehen könnten. FAZIT: Mit Was damals geschah hat Lisa Jewell wieder einen fulminanten Pageturner vorgelegt, den ich innerhalb kürzester Zeit durch gelesen haben. Der Aufbau mit den drei Erzählsträngen hat mir sehr gefallen. Man muss über ein paar Klischees und kleinere Schwächen hinweg sehen können. Dann bekommt man hier eine wirklich guten Spannungsroman geliefert, der auch eine Menge düstere Momente hat.

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