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Rezension zu
Kleinstadtfarben

Unsentimental, aber doch berührend

Von: Rabiata
20.01.2022

Die Geschichte wird aus der Sicht des Kommissars Pinscher, in einer für mich etwas ungewohnten Erzählweise erzählt. Der Protagonist wird in seine Heimatstadt strafversetzt, da er seinen Vorgesetzten zu oft unangenehm aufgefallen ist. Ich musste mich zunächst ein wenig an den Erzählstil gewöhnen, der fließend zwischen dem personalen Erzähler und einem inneren Monolog Pinschers wechselt. Aber diese Erzählweise hat ihren Reiz und hat mich nach kurzer Zeit gepackt. Zunächst begegnet der Leser dem Protagonisten nach der Beerdigung seiner Mutter, anschließend erzählt der Protagonist zunächst, wie er wieder in der Kleinstadt gelandet ist, aus der er vor vielen Jahren u.a. vor seinen Ängsten geflohen ist. Dabei versteht es der Autor, den Leser durch die Geschehnisse zu fesseln und emotional an diesen etwas abgehalftert und schwierig scheinenden Charakter zu binden. Das Erzähltempo wechselt von eher beschaulich zu rasant und wartet bis zum Schluss noch mit einigen überraschenden Wendungen auf, die ich so nicht erwartet hätte. Am relativ offenen Ende können sich dann die Geister scheiden. Hätte man selbst auch so gehandelt? Würde man diesen Weg ebenso einschlagen (wollen)? Teilweise ist die Handlung berührend, dann wieder hart und realistisch und auch mal unappetitlich. Ein Buch, auf das man sich einlassen sollte. Fazit: Ein ziemlich großer Mann in einer ziemlich kleinen Welt, die die eigene sein könnte.

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