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Rezension zu
Der Stoff der Träume

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein ansprechender Roman mit Tiefgang

Von: Hanne/Lesegenuss
18.01.2022

Ann war vierzehn, als sie ihre Lehrstelle als Stickerin bei Hartnell in London beginnt. Elf Jahre ist sie nunmehr hier und hatte auch schon Kleidungsstücke für die Königin bestickt. Hartnell gehörte zu den berühmtesten Modeschöpfern Englands. Die Nachkriegszeit war geprägt von Entbehrungen. Lebensmittel knapp. Ann lebte zusammen mit ihrer Schwägerin Milly in einem kleinen Haus am Rand von London. Anns Bruder Frank, Millys Mann, war bei Auswirkungen eines Luftangriffs ums Leben gekommen. Im März 1947 kommt die junge Frau Miriam Dassin in London an; direkt aus Paris, Frankreich. Sie hatte Gründe, in einem anderen Land neu anzufangen. Miriam war mit Catherine befreundet, der Schwester von Christian Dior. Von ihm erhält sie ein Empfehlungsschreiben und eine Liste, wo sie sich bewerben kann. Denn Miriam war eine ausgezeichnete Stickerin. Vor allem empfiehlt er ihr, sie solle unbedingt bei Monsieur Norman Hartnell vorstellig werden. Nach einer gewissen Zeit gelingt es Miriam, allein schon durch ihr Auftreten, direkt zu Hartnell vorzudringen. Sie wird genommen und mit Ann zusammen arbeiten. Als die Schwägerin Milly nach Kanada zu ihren Brüdern auswandert, zieht Miriam bei Ann ein. Mitte März 2016 in Toronto, Kanada. Mitten beim Einkauf erhält Heather die Nachricht, dass ihre Grandma verstorben ist. Im Nachlass findet sich eine Kiste mit dem Vermerk: für Heather. Was sie darin finden, lässt sie extrem erstaunen. Satinstoff bestickt mit Blüten und einem Monogramm. Und noch zwei weitere kleine Stickarbeiten, eingeschlagen in Seidenpapier sowie ein Foto. Warum aber war ihre Großmutter aus London hierher nach Kanada gezogen? Auch Heathers Mutter kann keine klaren Aussagen machen. Denn über die damalige Zeit hatte die Großmutter geschwiegen. Und nun diese geheimnisvolle Kiste. Sollte Heather das Geheimnis lüften? In folgenden Recherchen zeigt sich, dass von Nan keine Geburts- als auch Heiratsurkunden vorhanden ist. Doch es finden sich weitere Fotos. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. So sind es Ann und Miriam, die aus der Zeit 1947 erzählen. In der Gegenwart nimmt Heather den Leser mit auf eine interessante Recherchereise. So steht die anstehende Hochzeit der Prinzessin Elisabeth eine große Rolle, denn Hartnell fertigt das Brautkleid. Ann und Miriam arbeiten als Stickerinnen daran. Diese Arbeit wird bildhaft beschrieben. Eine herausragende Nebencharaktere bei Hartnell ist Miss Duley. Sie leitet die Stickerei. Dass hinter der Aufmerksamkeit eines Mannes zu Ann, seinem Liebeswerben, ein Plan steckt, zeigt sich und bleibt für Ann nicht ohne Folgen. Schwanger verlässt sie England und geht nach Kanada. Die Charaktere Ann und Miriam sind zwei starke Frauen, auch wenn es bei manchem vielleicht zu blass herüber kommt. Man kann das schon spüren, welche Verbundenheit die beiden Freundinnen verbindet. Bei Miriam, die den Zweiten Weltkrieg überlebt hat, doch ihre Familie nicht, den Holocaust vergessen, taucht aber immer wieder in ihren Erzählungen auf. Das Cover ist ansprechend wie auch der Klappentext. So war es eine interessante und auch informative Lesereise. Jennifer Robson schreibt zum Ende einen ausführlichen Bericht "Über das Buch - Geschlossene Türen und offene Fenster". Wirklich hochinteressant!

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