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Rezension zu
Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen

Unterhaltsam und mysteriös

Von: Roman-Tipps
23.12.2021

Das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen war immer eines meiner Lieblingsgeschichten, noch dazu mit einem sehr traurigen Ende, welches mir das Herz brechen konnte und mir Tränen in die Augen trieb. Deshalb war ich umso gespannter auf „Die Chroniken der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen“ von Christina Henry, der finsteren Nacherzählung des Märchenklassikers und mittlerweile der 5. Band der Reihe „Die dunklen Chroniken“. Letztendlich ist die Story neben dem Alice-Kurzgeschichtenband leider der schwächste Band der Reihe. Sie ist sehr anders als das Märchen, was nichts Schlechtes bedeuten soll, und nicht so finster, wie ich gedacht habe. „Die Chroniken der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen“ wird aus der Sicht von verschiedenen Charakteren in Form des personalen Erzählers erzählt. Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und zeigt eine Meerjungfrau, die von zu Hause wegschwimmt, um mehr von der Welt erfahren zu können. Dabei trifft sie auf einen Fischer und beide verlieben sich unsterblich ineinander. Um mit ihm zusammenleben zu können, begibt sie sich an Land und schafft es, sich in einen Menschen zu verwandeln. Viele Jahre verbringen sie gemeinsam, bis der Fischer stirbt und die Meerjungfrau, die sich Amelia genannt hat, alleine zurücklässt. Amelia lebt lange Zeit in Trauer – und zeigt nie ein Anzeichen von Alter, sie bleibt ewig jung. Auch ihre Verwandlungen von Mensch zu Meerjungfrau und umgekehrt bleiben nicht unbemerkt. Gerüchte verbreiten sich. Und eines Tages erfährt der Museumsinhaber und Schausteller P. T. Barnum von der Meerjungfrau und will sie unbedingt für seine Show haben. Doch was passiert, wenn die Menschheit mit etwas konfrontiert wird, was alle nur für einen Mythos halten? Im Großen und Ganzen wirkt der Anfang des Buches noch ein Stück wie ein Märchen. Doch sobald P. T. Barnum mit im Spiel ist, geht die Story in eine ganz andere Richtung. Man lernt Amelia, die Meerjungfrau, welche voller Trauer um ihren Verlust ist, als eine willensstarke Frau kennen, die unbeirrbar und hartnäckig versucht, ihr Ziel zu erreichen – nämlich die Welt zu sehen. Und dafür braucht sie Geld. Und P. T. Barnum sieht die Chance mit Amelia einen riesigen Gewinn zu machen. Während seinem besten Freund und Rechtsanwalt Levi Lyman Sorgen plagen, was Barnum alles tun würde, damit seine Rechnung auch aufgeht. Mir hat diese Richtung, welche die Geschichte einnahm, nicht so gefallen. Es ist oft ein Hin und Her zwischen den Charakteren, jeder will das Beste für sich durchsetzen – und das alles wird scheinbar unendlich in die Länge gezogen, denn die Konflikte wiederholen sich auch in der einen oder anderen Form. Ab und zu wird die Langatmigkeit aber auch durch einen Spannungspunkt unterbrochen, durch den die Geschichte eine mysteriöse Note bekommt, doch das ist leider nicht von langer Dauer. Manche Szenen hätten definitiv gerne länger sein können, während andere zu viel Raum in Anspruch genommen haben. Auch finster wird es nicht, es sei denn, man zählt die trostlose und grausame Welt hinzu, in welcher die Charaktere leben. Christina Henrys Schreibstil ist jedoch so gewohnt unvergleichbar und malerisch wie immer. Insgesamt schwankte ich hier zwischen 3 und 4 Sternen. Letztendlich habe ich 4 Sterne vergeben, weil es in den letzten Abschnitten gegen Ende doch recht emotional wurde und an Spannung zunahm. Fazit: Neben dem Alice-Kurzgeschichtenband der schwächste Band der Reihe. Es wird nicht finster, dafür manchmal mysteriös. Meistens zieht sich die Geschichte scheinbar endlos. Doch positive Punkte sind wieder Christina Henrys Schreibstil und eine Spannungszunahme zum Ende hin.

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