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Rezension zu
Der gefrorene Himmel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kein Licht des Lebens

Von: nil_liest
17.12.2021

Noch ein Kanadier, den es zu entdecken gilt, denn Richard Wagamese ist einer DER bekanntesten Schriftsteller Kanadas mit indigenen Wurzeln. Er verstarb leider bereits 2017, in dem Jahr in dem „Der gefrorene Himmel“ in Canada in die Kinos kam, nachdem das Buch 2013 den Burt Award for First Nations, Inuit and Métis Literature bekam. Es erschien 2012 im Original. „Der gefrorene Himmel“ ist ein zutiefst erschütterndes Buch das beispielhaft die sogenannten Residential Schools in Kanada des letzten Jahrhunderts beleuchtet. In 139 solcher Einrichtungen wurden indigene Kinder gesteckt und durchlitten dort ihre Schulzeit. In diesem Roman verarbeitet Wagamese echte Geschichten, nicht seine eigenen, aber aus seinem näheren Umfeld und die eines berühmten NHL Profis mit indigenen kanadischen Wurzeln: Fred Sasakamoose. Das Buch ist die Geschichte eines indigenen Jungens, Saul Indian Horse, der zunächst bei der Großmutter lebt, dann aber in der St. Jerome’s Residential School in Ontario landet. Hier erlebt er erschütterndes und verliebt sich zugleich in das Eishockey spielen. Durch den Sport schafft er es raus in die Freiheit, aber diese eine Flucht endet mit einem anderen Mittel des Vergessens: Alkohol. Dieser Roman lässt einen Verzweifeln und es tut weh, wahrlich kein Buch was uns Freude bringt, aber so unglaublich wichtig für die Aufarbeitung der kanadischen Vergangenheit, wie sie mit ihren indigenen Völkern umgegangen sind. Und doch zugleich eine Liebeserklärung an das Eishockey! Dieser Spagat ist eine Meisterleistung. Der Schreibstil ist nüchtern, aber trotz allem schön. Fazit: Traut euch es zu lesen und lernt daraus!

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