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Rezension zu
Villains 1: Die Schönste im ganzen Land

Tief berührt

Von: readingalpaca
16.12.2021

Als riesiger Disney-Fan und begeisterter Zuschauer der Serie „Once Upon A Time", konnte ich an der neuen Disney-Villains Reihe, der Autorin Serena Valentino, nicht vorbeigehen. Die Gestaltung des Covers gefällt mir sehr und die zwei verschiedenen Gesichter, das der Königin und der Hexe, ist eine tolle Idee. Wir begegnen der „bösen" Königin erstmals als Tochter des begabten Spiegelmachers. Sie ist ein junges, eingeschüchtertes, aber wunderschönes Mädchen, welches bisher kein schönes Leben führen konnte und unter dem ständigen Hass und Entwertung vom eigenen Vater, zu leiden hatte. Schneewittchens Vater, der König, verliebt sich in die Tochter des verstorbenen Spiegelmachers, heiratet diese und macht sie zur Königin. Doch sie übernimmt nicht nur die Rolle der Königin und Ehefrau, sondern auch die Rolle der Mutter gegenüber dem vierjährigen Schneewittchen. Trotz ihrer problematischen Kindheit und Beziehung zu ihrem Vater, schafft sie es eine liebevolle Bindung zu Schneechen aufzubauen, sie als ihre Tochter zu lieben und ihr eine gute Mutter zu sein. Doch ihre Vergangenheit hat sie stark geprägt und als der König im Kampf stirbt und sie in den Besitz, eines Spiegels mit der gefangen Seele ihres Vaters gelangt, droht ihr ihre innere Dunkelheit immer mehr zu entgleisen. Der Fokus der Geschichte liegt wirklich komplett auf der Königin und ihre Entwicklung zu der Frau, wie wir sie aus dem Disney-Klassiker kennen. Die Königin hat eine verletzliche, liebenswürdige Art und wurde leider zu oft verletzt. Ihre Seele wurde zu stark beschädigt und auch wenn sie es schafft ihre Dämonen zu unterdrücken, sind ihre Selbstzweifel nie ganz fort. Schon als Kind musste die Königin die ablehnende Art ihres Vaters und seine Beschimpfungen ertragen. Zu oft mussten ihre Kinderohren hören, wie hässlich und abstoßend sie doch sei. Und falls sie doch mal jemand schön finden sollte, habe sie ihn sicher böswillig verhext. Mit diesem Hintergrund kann man ihre Besessenheit von Schönheit, wenn nicht gerade verstehen, dann wenigstens nachvollziehen. Es war emotional aufwühlend diese junge Frau unter ihrem tiefen Schmerz so leiden u sehen. Schneewittchen als vierjähriges Kind zu begegnen war etwas sehr tolles. Besonders berührt hat mich die enge Verbindung zur Königin, ihrer Stiefmutter. Auch die Kammerfrau Verona fand ich eine tolle, authentische Nebenfigur. Der Schreibstil ist einfach und märchenhaft gestaltet und fügt sich damit toll in die bekannte Disney-Welt ein. Von der Sprecherin Tanja Geke war ich absolut begeistert. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das Buch auch so gut gefallen hätte, hätte ich es selbst gelesen. Aber als Hörbuch kamen die Emotionen und Bilder sehr gut rüber. Und auch wenn der Aufbau und Schreibstil recht leicht gehalten sind, so konnte mich die Geschichte der „bösen" Königin in den Bann ziehen. Auch wenn Disney eher im Bereich Kinder bekannt ist, ist das definitiv kein Kinderbuch. Es behandelt schwierige, aber allgegenwärtige Themen wie Depressionen, Körperschemastörung und psychischen Kindesmissbrauch. Die Altersempfehlung vom Verlag finde ich gut, empfehle es aber wirklich erst ab 14 und aufwärts. Eine interessante Geschichte, die mich sehr berühren konnte und zeigt, dass man nicht böse geboren, sondern böse gemacht wird. Ein wirklich tolles Hörbuch für Jugendliche, besonders für Disney-Fans!

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