Rezension zu
Die Löwin. Tania Blixen in Afrika
Die Löwin
Von: Frau Lehmann liestBeeindruckende 768 Seiten hat dieses Buch, beeindruckend ist auch die Menge an Photos und die akribisch zusammengesuchten Informationen zum Leben von Tanja Blixen. Autorin ist sie erst spät im Leben geworden, vorher war ihr höchstes Bestreben adlig zu werden. Karen Tanne Dinesen wächst in gutbürgerlichen Verhältnissen auf, strebt aber nach höherem. Mit der Heirat mit Bror Blixen hat sie dieses Ziel erreicht: sie ist Baronin. Und beginnt sogleich ihr nächstes Abenteuer: mit finanzieller Hilfe von Mutter und Onkel kauft sie zusammen mit ihrem Mann eine Kaffeefarm in Kenia und gründet die Karen Coffee Company, die sie nach der Scheidung auch selbst leiten wird. Tom Buk-Swienty hat eine Biographie geschrieben, die sich liest wie ein Abenteuerroman. Dabei zeigt er Tanja Blixens Wagemut, ihren für die Zeit ungewöhnlich liebevollen Umgang mit den kenianischen Bediensteten (sie kümmert sich um medizinische Versorgung und Schulbildung), ihr emanzipiertes Wesen, aber auch ihre Schattenseiten, ihre Standesdünkel, ihre Liebe zur Großwildjagd (bisweilen hat man den Eindruck, die weißen Menschen in Kenia hätten sich mit nichts anderem beschäftigt, als durch die Savannen zu rennen und Tiere abzuknallen), das Selbstverständnis, mit dem sie ihre Bedürfnisse über die der Familie setzt. Wer hinter die Fassade von "Jenseits von Afrika" schauen möchte und sich für englische Kolonialgeschichte interessiert, der kann mit dieser Biographie nur glücklich werden. Sie wird derzeit übrigens als Bio-Pic verfilmt und ich bin sehr gespannt auf die Umsetzung.
Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.