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Rezension zu
Fly & Forget

Seelenverwandt

Von: Lesefee23.05
14.12.2021

„Ich konnte mich nicht in Noah Seymour verlieben, weil ich nämlich nie damit aufgehört hatte, ihn zu lieben.“ „Fly and Forget“ ist der erste Band der „Soho-Love-Reihe“ von Nena Tramountani. Er erschien im März 2021 im Penguin Verlag. Als Livs Freund sich unerwartet von ihr trennt, bricht für die junge Studentin eine Welt zusammen. Unverhoffterweise bekommt sie jedoch schnell ein bezahlbares WG-Zimmer und begegnet dort ihrem Jugendfreund Noah. Nach Jahren ohne Kontakt und einem unschönen Bruch ist dies ein großer Schock und der Gedanke an Rache für damals groß. So beschließt Liv einen Artikel für die Collegezeitung zu schreiben: „Wie bekehre ich einen Herzensbrecher?“… Liv ist eine engagierte und organisierte Journalismus-Studentin und überlässt im Grunde nichts dem Zufall. Seit Noah sie vor Jahren im Stich ließ und ihr Freund sich von ihr getrennt hat, fehlen ihr jedoch echte Freunde – sie kann nur schwer vertrauen und bleibt daher häufig eher alleine. Liv selbst gefällt mir als Figur nicht ganz so gut. Sie bleibt für mich ein wenig blass und verhält sich häufig kontrovers zu ihren eigentlichen Gedanken und Ansichten. Ihr Schock über das Wiedersehen mit Noah und über seine Veränderung zu früher ist absolut nachvollziehbar. Umso schlechter konnte ich ihre Idee verstehen, einen Artikel über seine „Bekehrung“ zu schreiben. Dieses Verhalten wirkt auf mich, gerade vor dem Hintergrund der gemeinsamen Vergangenheit und den zurückliegenden schweren Ereignissen, einfach nur kindisch und dumm. Noah hingegen gefällt mir sehr gut und ist auch wirklich gut charakterisiert. Er vereint einige Widersprüche ins sich und ist deshalb total interessant. So wohnt er zwar in der WG, möchte aber eigentlich eher für sich sein und ist trotzdem im Grunde ein klassischer Bad Boy. Jede Nacht eine andere Frau und wenn er will, nach außen hin charmant und attraktiv, aber manchmal eben auch ein vollständiger Idiot mit harter Fassade. Innerlich sieht es allerdings anders aus – ihm ist eigentlich wichtig, niemanden zu verletzen und er trägt eine Last mit sich herum, von der niemand etwas ahnt. Ein bisschen „harte Schale, weicher Kern“ und im Grunde ein Selbstschutz. Seine spröde und unnahbar wirkende Art aufgrund der Vergangenheit ist absolut authentisch und auch seine persönliche Entwicklung im Laufe des Romans gefällt mir gut. Das WG-Gefüge insgesamt gefällt mir ebenfalls sehr. Briony und Tilda sind unglaublich sympathisch, ihre Charakterisierung ist gut gelungen und lässt einen erahnen, was in den Folgebänden auf einen zukommt. Gerade Tilda ist wohl meine Lieblingsfigur. Die Annäherung von Noah und Liv hat mir eigentlich ebenfalls gefallen, auch wenn das Schreiben des Artikels für mich lächerlich war. Durch die wechselnde Ich-Perspektive werden Gedanken und Gefühle beider Hauptfiguren gut und authentisch transportiert. Die Verbindung der beiden ist einmalig, unglaublich berührend und nahegehend. Es hat mich begeistert, wie die beiden sich gegenseitig Kraft geben, einander einschätzen und unterstützen können – wenn sie die Nähe denn zulassen. Gerade Noahs Kampf mit seinen Gefühlen war hier für mich absolut nachvollziehbar und realistisch beschrieben. Der Einstieg in die Soho-Love-Reihe fiel mir daher insgesamt sehr leicht. Der Schreibstil ist leicht, flüssig und unkompliziert, teilweise sogar humorvoll. Lediglich die Kapitel waren mir teilweise ein wenig zu lang. Die Story ist typisch für einen New-Age-Roman und kommt mit den üblichen Konflikten und Themen einher: Liebe, Freundschaft, Drama. Das Hauptthema, das Schreiben eines Artikels, indem Liv Noah „bekehren“ will, wirkt auf mich zwar leider nicht sehr einzigartig und eher langweilig. Der Storyverlauf ist von Beginn an ziemlich eindeutig, die auftretenden Konflikte vorhersehbar und wenig überraschend – aber eben auch einfach typisch für dieses Buchgenre und daher wiederum absolut passend! Die weiteren eingebundenen Themen sind zudem auch tiefgreifender und nachdenklich stimmend. Mein Fazit: „Fly and Forget“ ist ein typischer New-Adult-Roman mit vorhersehbarer aber unterhaltsamer Story und insgesamt sympathischen Figuren. Die Umsetzung der eher unspektakulären Handlungsthematik ist gut gelungen und das Lesen leicht und unkompliziert. Gerade das WG-Gefüge gefällt mir sehr gut, weshalb ich mich auf die weiteren Bände sehr freue! Für den Auftaktband vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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