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Rezension zu
Umwege des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hoch emotional und sehr lehrreich

Von: CanisLibrum Buchblog
01.12.2021

Jodi Picoult hat, meinen Recherchen zufolge, bereits mehr als 20 Romane verfasst. Offensichtlich alle hoch gelobt und gern gelesen, ich bin mit ihr bisher noch nicht in Berührung gekommen. Für „Umwege des Lebens“ erhält die Autorin leider nicht nur gute Rezensionen ihrer Leserschaft, trotzdem wollte ich mir ein eigenes Bild machen, denn der Klappentext hört sich vielversprechend an. Dies ist also mein allererster Roman der Autorin, ich habe daher auch keine Vergleichsmöglichkeiten zu vorherigen Büchern. Doch was ich gelesen habe, hat mir sehr gut gefallen und ich kann so manche Kritik nicht ganz nachvollziehen. Dawn Edelstein ist seit 15 Jahren verheiratet. Glücklich. Die gemeinsame Tochter ist im Teenageralter und auch wenn es so manche Schwierigkeiten gibt, sind sie im Großen und Ganzen eine glückliche Familie. Dawn arbeitet als Sterbe-Doula (Sterbebegleiterin). Die Frau, die sie gerade auf ihrem Sterbebett begleitet, ist im selben Alter und Dawn beginnt über ihr Leben nachzudenken. Den Flugzeugabsturz, den sie überlebt, stellt zusätzlich ihre Welt auf den Kopf. Sie denk über ihre große Liebe nach, die sie vor 15 Jahren, als ihre eigene Mutter im Sterben lag, bei Ausgrabungen in Ägypten zurückgelassen hat, ohne jemals einen Blick zurückzuwerfen. Darüber, ob ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn sie geblieben wäre und die Ausgrabungen und ihr Studium beendet hätte. Wäre sie womöglich glücklicher, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte? Erwartet hatte ich eigentlich einen gängigen Frauen-/Liebesroman. Ich war darauf vorbereitet, mich so richtig in einer Liebesgeschichte zu verlieren, bekommen habe ich allerdings viel mehr. Der Schreibstil ist sehr gut, das Buch trotz seiner weiteren Thematik sehr flüssig zu lesen. Die Geschichte spielt in Ägypten und in Boston und wechselt auch immer vom Heute in die Vergangenheit 15 Jahre zuvor. Ja, das Buch handelt natürlich von der großen Liebe und von Gefühlen und von all den Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen und von ihren Konsequenzen, die daraus resultieren. Außerdem habe ich eine Geschichte gelesen über eine Frau, die nicht nur einen, sondern gleich zwei wahnsinnig beeindruckende Jobs macht und gemacht hat. Die Beschreibungen über ihre Arbeit als Sterbe-Doula haben mich tatsächlich sehr beeindruckt. Diese Art von Arbeit ist hart und braucht eine starke Persönlichkeit, um sie auszuführen und sie ist soooo wichtig. Dawn macht ihre Sache sehr gut und nimmt vielen Menschen eine große Last von den Schultern. Und dann gibt es da die Teile, in denen Dawn als Ägyptologin arbeitet. Auch dieser Job ist wahnsinnig beeindruckend und vor allem hat mir sehr gut gefallen, dass die Autorin so gut recherchiert hat. Normalerweise interessiere ich mich nicht für Ägyptologie, aber selbst ich habe mich dabei ertappt, wie ich selbst das Internet nach diversen Ausgrabungsstätten und ägyptischen Königen durchsucht habe und musste feststellen, dass Frau Picoult offensichtlich sehr viel Zeit mit Recherchen verbracht hat. Denn das hat alles Hand und Fuß. Und entgegen so mancher Meinung fand ich mitunter genau das an diesem Roman so interessant und spannend. Dawn ist eine beeindruckende Frau, die Entscheidungen trifft, die vielleicht nicht immer populär sind. Aber sie nimmt die Dinge in die Hand und alles, was sie macht, macht sie aus vollem Herzen und mit Überzeugung. Sie steht zu ihren Entscheidungen, schreckt aber auch nicht davor zurück, diese zu überdenken und neue zu treffen. Mir persönlich hat das Buch in seiner Gesamtheit sehr gut gefallen. Ich habe einen Exkurs in die Sterbebegleitung erhalten, aber auch einen interessanten und tiefen Einblick ins Alte Ägypten und seine mystischen Rituale. Die Liebesgeschichten (und zwar alle drei: die zu Wyatt, zu Brian und zu ihrer Tochter Merte) gingen mir unter die Haut und das offene Ende lädt dazu ein, selbst zu entscheiden, in welchem Universum Dawn unter welchen Bedingungen ihr Leben weiterlebt. Imposant und herzerwärmend – ich kann diese Lektüre nur empfehlen.

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