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Rezension zu
Haus der Kindheit

Sehnsucht nach Geborgenheit und Zuhause

Von: @ankeschmeier
14.11.2021

„Haus der Kindheit“ von Anna Mitgutsch erschien bereits vor 21 Jahren im @luchterhand_verlag und wurde dort jetzt neu aufgelegt. Erzählt wird die Geschichte der jüdischen Familie Bermann, die 1928 nach Amerika emigriert. Die Mutter wird inneren USA nie heimisch, vermisst bis zu ihrem Tod das Haus ihrer Kindheit, in dem auch Max, ihr Sohn, seine ersten Lebensjahre verbrachte, auch wenn seine Erinnerungen sich eher auf die Fotografie des Hauses, die in den USA jeden Umzug in die immer ärmlicher werdenden Wohnungen mitmacht, beziehen. Erstmals nach dem Krieg kehrt Max als amerikanischer Soldat nach Europa zurück und sieht das Haus wieder. In den folgenden Jahren wird Max in den USA ein erfolgreicher und wohlhabender Innenarchitekt, Dich nie gelingt es ihm, feste Bindungen einzugehen, eine Familie zu gründen. Rast- und ruhelos sind Frauen und Beziehungen für ihn eher Abenteuer, Eroberungen. Nach dem Tod der Mutter fährt er nach Österreich und kann“sein“ Haus, das von den Nazis enteignet wurde, zurückkaufen. Doch es dauert 18 Jahre bis endlich alle Mieter ausgezogen sind und er den Umbau beginnen kann, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. In der Zeit des Umbaus vertieft sicherer Kontakt zur kleinen jüdischen Gemeinde des Ortes…. Anne Mitgutsch arbeitet ganz wunderbar die so unterschiedlichen Lebenswege und Einstellungen der europäischen und amerikanischen Juden heraus, die Gegensätze zwischen Groß- und Kleinstädtern. Die melancholische Erzählweise passt hervorragend zur Darstellung der Heimatlosigkeit und Sehnsucht nach zu Hause, die nie aufhört und im Alter stärker wird, den latenten Antisemitismus, der auch Jahrzehnte nach der Nazizeit vorhanden ist. Ein wirklich sehr lesenswertes Buch.

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