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Rezension zu
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Kurzmeinung: Noch immer ein bildgewaltiger und gesellschaftskritischer Thriller.

Von: Pia
12.11.2021

„BLACKOUT - Morgen ist es zu spät“ von Marc Elsberg hat eine wundervolle Premiumausgabe erhalten, die mir von blanvalet und dem bloggerportal für eine Rezension zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank dafür! Die Prämisse der Handlung ist erschreckend einfach: In ganz Europa fällt der Strom aus. Niemand kennt den Grund und die Probleme stapeln sich in allen Bereichen des Lebens. Je länger der Stromausfall dauert, desto kritischer wird die Lage. Piero Manzano ist ein italienischer Informatiker und ehemaliger Hacker. Er macht eine besorgniserregende Entdeckung, die auf den Grund der Katastrophe hinweisen könnte… Das Maß an Recherche, die Marc Elsberg für diesen Thriller betrieben hat, ist wirklich beeindruckend. Der Text ist hochgradig technisch und politisch – und das über ganz Europa hinweg. Viele Dinge sind so speziell, dass es mich wirklich nicht stört, dass einiges nicht mehr ganz aktuell ist. Viel eher war ich überrascht zu lesen, wie viele Diskussionen dieses Werk in den letzten 10 Jahren angestoßen hat. Wer Fan von Paratexten und Extracontent ist, wird sich bei dieser Ausgabe auch extra freuen. Neben einem spannenden Interview zur kommenden Serie (Wie ist die Info eigentlich an mir vorbeigegangen?), melden sich einige Experten zu Wort und das absolute Highlight ist natürlich die Kurzgeschichte, die knapp 10 Jahre nach dem Thriller spielt. Die Handlung entfaltet sich in der Form von vielen kleinen Kapiteln, die dankenswerterweise immer den Ort des Geschehens voranstellen. Nur die wenigsten Figuren, die zu Wort kommen, bleiben statisch. Wer Titel bevorzugt, die ihre Handlung aus einer Perspektive erzählen, wird hier nicht glücklich. Da hat aber natürlich jeder seine eigenen Präferenzen. Ich bin wirklich hin- und hergerissen, denn mir tut sich folgendes Problem auf: Als geübte Leserin und Mensch, der irgendwas mit Medien und Literatur zu tun hat, macht es absolut Sinn, dass es viele kurze Kapitel sind und viel zwischen den Figuren und Handlungssträngen gesprungen wird. Es trägt nicht nur zur Spannung bei, sondern überträgt auch die Dringlichkeit der Handlung und zeigt, dass sich die Katastrophe wirklich in allen Stationen des Lebens auswirkt. Das Stilmittel funktioniert perfekt. Persönlich mochte ich es allerdings nicht. Immer wenn ich grade auf eine Figur eingestimmt war, wurde ich auch schon zur nächsten geworfen. Aber das ist wirklich Geschmackssache. Bleiben wir bei den Figuren: Ich erwähnte ja, dass wir wirklich Einigen folgen und davon sind ein paar interessanter als andere, aber alle haben ihre Daseinsberechtigung. Die Rolle des Protagonisten wird Piero zugeschrieben, der selbst eine angespannte Situation zu den Behörden pflegt, sich allerdings an diese wendet, um seine beunruhigende Entdeckung kundzutun. Dann gibt es noch Shannon, eine Journalistin, die mir wirklich sehr gut gefallen hat. Ebenfalls sehr herzzerreißend waren die anderen zivilen Figuren. All die Beamten und Funktionsträger brauchten deutlich länger, um ihre menschliche Seite zu zeigen und sich damit für mich als Leserin greifbarer zu machen. Kommen wir zum Fazit: Der Thriller ist absolut bildgewaltiger und gesellschaftskritisch und immer noch hoch aktuell. Nicht selten habe ich geschluckt und mir überlegt, wie ich wohl in dieser Situation dran wäre. Wirklich kein schöner Gedanke. Die vielen technischen Beschreibungen haben mich über einige Zeilen hinweg immer wieder verloren und was stiltechnisch brillant ist, funktioniert für mich nur bedingt. Deswegen kommen wir bei 4/5 Sternen raus.

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