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Rezension zu
Glückskinder

[Rezension] Glückskinder

Von: Ninespo
02.11.2021

Historische Romane in Europa zur Zeit des Dritten Reichs habe ich einige gelesen. Aus der Sicht einer KZ-Inhaftierten jedoch noch nicht. Welche Geschichte Glückskinder erzählt und wie mir der Roman gefallen hat, liest du hier: Wer meinem Blog eine Weile folgt, weiß, dass ich schon einige historische Romane zum Thema der Dritten Reichs oder der unmittelbaren Nachkriegszeit gelesen habe. Was mir hierbei wichtig ist: Eine glaubhafte Geschichte zu erzählen, Zeitgeschichte faktenbasiert einzubauen und zeitgleich herrschende Ressentiments nicht unkommentiert im Raum stehen zu lassen. Zum Glück zählt Glückskinder zu den positiven Beispielen des Genre. Dies macht sich vor allem an den Figuren bemerkbar. Denn im Fokus der Geschichte steht nicht nur die Nürnbergerin Toni, sondern vor allem auch die Holländerin Griet. Die Geschichte der Glückskinder hat mich sehr bewegt Tonis Handlungsstrang ist relativ einfach zusammenzufassen. Sie hat im zerbombten Nürnberg ihr Zuhause verloren, kommt mit ihrer Familie jedoch bei ihrer Tante unter. Mit von der Partie ist auch ihr Cousin, seines Zeichens überzeugte Nationalsozialist, der als Antagonist und moralischer Kompass für die junge Protagonistin und ihre näheren, weiblichen Familienmitglieder fungiert. Seine Entwicklung gegen Ende – dass das Nazi-Regime nichts Gutes war – kommt, gemessen an seinen Aussagen, etwas zu einfach. Was den gesamten Roman für mich jedoch gedreht hat, ist Griets Geschichte. Sie ist unfassbar bewegend, sehr emotional und bezieht sich auf die schrecklichsten Gräueltaten des Nazi-Regimes. Aus Spoilergründen möchte ich euch an dieser Stelle nicht zu viel verraten. So viel jedoch: Ihre Kapitel haben es richtig in sich und stellen Griets Erlebnisse sehr glaubhaft dar. Doch nicht nur Griets Geschichte, auch die Darstellung der Nachkriegs- und Umbruchszeit ab 1945 ist sehr gut dargestellt. Hier spürt man, dass viel Zeit in die Recherche investiert wurde. Tatsächlich hätte ich mir hier noch ein wenig mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, um die Rolle des Cousins als überzeugten Anhänger weniger stereotypisch zu gestaltet und auch Toni differenzierter im Umgang mit dem Nationalsozialismus darzustellen. Insgesamt hat mir Glückskinder gut gefallen. Vor allem Griets Geschichte konnte mich überzeugen und fesseln. Die Darstellung ihrer Kapitel finde ich sehr gelungen und auch die späteren Kapitel im Buch haben mir gut gefallen. Ich danke dem Heyne Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

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