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Rezension zu
Der Geschmack des Lebens

Es lebe die Vielfalt!

Von: kikiwees.welt.der.buecher
02.11.2021

Ihr kennt das. Man geht im Supermarkt in die Frischeabteilung und sieht abgepackte Tomaten -alle nahezu gleich groß in einer Packung, Gurken - lang und gerade, Äpfel - mit gleichmäßiger glänzender Schale. Was bei uns in der Anfangsphase ist, hat sich im Future-Fiction-Roman „Der Geschmack des Lebens“ bereits durchgesetzt. „Sie steuerte auf die zu einer Pyramide auf gestapelten Zucchini zu. Jede 14 cm lang und 200 g schwer. Unglaublich praktisch, dass mittlerweile alles genannt war, das ersparte einem das Abwiegen, anders als ihre Mutter das von früher noch kannte.“ In England 2040 gibt ein Monopol auf gentechnisch verändertes Saatgut, alte Sorten jeglicher Nutzpflanzen sind verboten, vorhandene Samenvorräte wurden durch die Regierung eingesammelt und vernichtet, der Anbau bei Strafe verboten. Nini erbt von ihrer Patentante Leonore, die sie zuletzt vor 10 Jahren besuchte, das Foxglove Cottage im malerischen Cornwall. Da der Wohnraum in London knapp ist, beschließt sie ein paar Wochen dort zu verbringen, bevor sie mit dem Studium beginnt. Im Gewächshaus des Gartens macht sie eine Entdeckung, die ihr den Atem raubt. Was hat ihre Tante sich bloß dabei gedacht? „Unsicher! Gefährlich! Giftig! Verboten!, hämmerte es in ihrem Kopf. Das hier ging gegen alles, was sie gelernt hatte, woran sie glaubte und wie sie bisher gelebt hatte. Wenn Sie diese Beere aß, machte sie sich mitschuldig, verriet ein System, das den Menschen die Ernährungssicherheit gebracht hatte und der rapide wachsenden Bevölkerung eine Zukunft gab.“ Die Grundidee der Geschichte fand ich sehr spannend und konnte den Ausführungen zu Saatgut und Vererbung mit meinen Biologie-Kenntnissen recht gut folgen. Eingebettet in das malerische Cornwall, das eine starken Kontrast zum beengten Leben in London bietet, beginnt die Geschichte eher beschaulich und es dauert eine Weile bis Spannung aufkommt. Zunächst lernt Nini Arthur, den jungen Gärtner, kennen und macht Bekanntschaft mit Nepomuk einem frechen, pfiffigen und absolut liebenswerten Eichelhäher, der sich gerne mit Keksen bestechen lässt. Die Liebesgeschichte zwischen Nini und Arthur entwickelte sich in meinen Augen ungewöhnlich schnell, steht aber nicht im Fokus der Geschichte. Der Spannungslevel ist insgesamt nicht so hoch, bietet aber zum Ende hin noch ein paar dramatische Situationen und lässt den Leser entsprechend mitfiebern. Das Kernthema … die Notwendigkeit des Schutzes der Artenvielfalt wird hier toll vermittelt und macht die Geschichte lesenswert.

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