Rezension zu
Bevor der Sturm begann

Eines vorweg: ich lese selten Liebesromane und wenn der Klappentext ein Geheimnis aus der Vergangenheit verheißt, dann liegt das Buch sehr schnell wieder auf dem Verkaufsstapel. Zu oft driften diese Geschichten in den Kitsch ab. An diesem Buch interessierten mich die Orte, an denen es spielt: Italien (wer liebt den Urlaub dort nicht?) und mein Regensburg, das allerdings nur eine Nebenrolle spielt. Zentrales Thema des Romans ist die bedingungslose Liebe in der Familie, bzw. in manchen Fällen der Mangel daran. Diese Liebe hilft den Protagonisten, auch die schwierigsten Zeiten zu durchstehen. Das mag einigen als Kritikpunkt dienen, ist aber vielleicht genau die Sehnsucht, die in uns allen schlummert. 'Bevor der Sturm begann' ist nicht immer frei von Klischees und einige der Wendungen und Schicksalsschläge (Vorsicht! Spoiler! etwa die Rettung von Max und die Verwandtschaft von Tullio und Tullia) sind etwas zu dick aufgetragen, aber der angenehme Schreibstil der Autorin und die meist liebenswerten Figuren sowie die gut recherchierten historischen Details (es gibt sogar ein Glossar am Ende des Buches) machen dies wieder wett. Tatsächlich sind die Passagen, die vom alltäglichen und nicht ganz alltäglichen Leben handeln meiner Meinung nach mit die besten des Romans, nicht die Schicksalsschläge. Definitiv ein lesenswertes Buch.