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Rezension zu
Felix und die Quelle des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Feinfühliger, kurzer Roman

Von: Buchwoerter
29.10.2021

FELIX UND DIE QUELLE DES LEBENS "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" ist eines der Bücher, die mir sehr in Erinnerung geblieben sind. Lange habe ich den Autor Eric-Emmanuel Schmitt völlig verdrängt und bin nun zufällig über seine Neuerscheinung gestolpert. Schmitts neuer Roman erzählt von dem zwölfjährigen Jungen Felix und seiner depressiven Mutter, die in Paris ein kleines Café führt. Der Zustand von Felix Mutter verändert sich immer weiter zum Negativen, sodass er den Entschluss fasst, seiner Mutter zu helfen, egal wie. So trifft der Junge schon bald auf die Vergangenheit seiner Mutter, auf Schamanen, auf seine Wurzeln und Afrika. Wichtig zu wissen ist, dass das Buch recht schmal und in einer sehr großen Schrift abgedruckt ist. So fliegt man geradezu über die 220 Seiten dünne Lektüre. Die Handlung ist äußerst unvorhersehbar, rasant und die verschiedenen Situationen passieren Schlag auf Schlag. Inhaltlich ist der Roman realitätsfern, was mich jedoch nicht weiter beim lesen gestört hat. Ein Charakter wird "Heiliger Geist" genannt, wobei ich mich frage, ob der Name einfach nur nicht gut ins Deutsche übersetzt wurde. Viele afrikanische Vornamen haben eine religiöse Bedeutung, sodass es spannend wäre den originalen Vornamen zu lesen (evtl. Legba?). Felix als Protagonist ist äußerst sympathisch und man spürt das tiefe Band zwischen Mutter und Sohn. Seine Hilflosigkeit und Hoffnung tragen einen durch den Roman. Die Sicht des Jungen ist nicht kindlich dargestellt, sondern weist eher erwachsene Züge auf. Die Begegnung mit Onkel Bamba, die Definition von Familie und die Reise in die Welt der Schamanen war für mich etwas völlig neues. Die esoterischen Züge und die Riten der Schamanen muss man mögen. "Felix und die Quellen des Lebens" ist ein kurzer, feinfühliger Roman mit vielen kleinen humorvollen Momenten. Die Unvorhersehbarkeit, die teils verrückte Handlung und der Sprachstil haben mir überraschend gut gefallen.

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