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Rezension zu
Die Blankenburgs

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Familien-Drama, Vertrauen und Verrat

Von: A. Schneider
24.10.2021

Meinung: Band 1 der Geschichte um die Blankenburgs spielt in der Zeit vom Schwarzen Freitag bis zum Aufstieg Hitlers. Und entgegen meiner Erwartungen aus dem Klappentext ist es doch weniger ein Familien-Drama als viel mehr ein Einblick in die Geschichte des Nazi-Deutschlands. Dahingehend ist der Klappentext etwas verwirrend gewesen. Aufgrund des Klappentextes habe ich zwar etwas anderes erwartet, enttäuscht wurde ich aber dennoch nicht. So geht es fast weniger um den Streit zwischen Elise und ihrer Schwester, Ophelié, als viel mehr um Tankred und einen Werdegang innerhalb des Regimes und um das Regime selbst. Persönlich habe ich damit aber gar kein Problem, könnte mir aber vorstellen, dass der irreführende Klappentext anderen aufstößt. Das Wissen aber mal vorgeschoben, handelt es sich um eine sehr interessant Geschichte aus der Sicht dieser fiktiven Familie, die mit sich und für ihr Unternehmen kämpft. Man verfolgt die vielen Abs und das langsame Auf der Manufaktur. Und auch den Zusammenhalt und das Zerwürfnis der Familie – wie sie sich neu finden und wieder verlieren, wie aus Vertrauen Verrat wird und umgekehrt. Der Schreibstil ist klasse und der gut platzierte Witz hat mich auch ab und zu zum Schmunzeln gebracht. Gerade die Dialoge sind für mich eine Stärke des Buches. Und dennoch schafft es der Text an den richtigen Stellen beklemmend und erdrückend zu sein. Wie sich Tankred und seine Freunde immer weiter in diesem Konstrukt des Sozialsozialismus‘ verlieren und Elise mit ihrer Familie ums Überleben kämpft. Was mit dem Beginn der Judenverfolgung dann durchaus auch wortwörtlich zu nehmen ist. So sind die Charaktere durchweg sehr sympathisch und vielschichtig gestaltet. Jeder entwickelt sich weiter, bleibt nicht recht zu durchschauen und sicher nicht das, was man auf den ersten Blick vermutet hätte. Fazit: Für mich ist das Buch eine schöne und gleichzeitig beklemmende Aufarbeitung dieser Jahre zwischen den beiden Weltkriegen. Hätte man mir die Deutsche Geschichte auf diese Art damals in der Schule vermittelt, statt sie jedes Jahr aufs Neue ins Hirn zu prügeln, wäre ich dem sicherlich nicht überdrüssig geworden. Nach dem Ende bin ich auf jeden Fall auch gespannt, in welche Richtung sich all das noch bewegen wird und wie genau es für die Figuren ausgeht.

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