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Rezension zu
Drei Freundinnen fürs Glück

starke Frauen

Von: Blondschopf
23.10.2021

Drei Frauenbiografien, wie sie unterschiedlicher nicht sein können werden uns hier vorgestellt: Marie, die nach dem Tod ihres Mannes als Ruheständlerin in ihrem Elternhaus ein Cafe übernimmt, Isla, die sich in ihre Karriere flüchtete, um den Unfalltod ihres Kindes zu vergessen und Dee, die als Kind mit ihrem Vater vom Libanon nach Australien emigrierte und nun als erfolgreiche Schulleiterin sich für interreligiöse Bildung einsetzt. In verschiedenen Rückblenden werden uns einzelne Szenen aus dem Leben der drei Frauen vorgestellt und zeichnen so beendruckende Biografien von emanzipierten und liebenswerten Menschen. Ihr Weg ist jeweils von schweren Schicksalsschlägen (früher Tod der Eltern, des Kindes, des Partners) geprägt, aber sie haben auf je eigene Art einen Umgang damit gefunden und ließen sich nicht unterkriegen. So zeichnet das Buch starke Frauen, die sich nicht von Männern in Abhängigkeiten bringen lassen, aber für die Familie gleichzeitig doch das einzig entscheidende im Leben darstellt. Für mich ist das dann doch ein bisschen zu traumtänzerisch. Außerdem ist zu betonen: Titel und Klappentext führen in die Irre: Weder steht die Freundschaft der drei im Mittelpunkt (tatsächlich begegnen sie sich zu dritt nur 4x für wenige Minuten), noch das Konzept der Briefe an die Vergangenheit. Diese Idee steht in relativ loser Verbindung zu den anderen Erzählsträngen, spielt keinerlei Rolle für den Fortgang der Erzählung und hätte auch schlicht weggelassen werden können. Fazit: Wiedermal ein Buch, das Erfolg von Frauen dadurch beschreibt, dass sie in Krisensituationen von ihrem Mann und Kindern aufgefangen werden ("Familie ist das wichtigste") und diese sie dazu ermuntern müssen, selbstständig zu werden und ihre eigenen guten Ideen (ein feines Café - interreligiöse Bildung - Selbstständigkeit) umzusetzen. Gerade Dees Ambitionen für einen Lehrplan, der statt die eigene Religion ganz bewusst auf interreligiöse Bildung setzt und damit zur Befriedigung eines Landes, das seit je her mit Migration zu tun hat, beiträgt, hätte ein sehr großes Potential gehabt.

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