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Rezension zu
Nachttod

Ein gelungener Serienauftakt

Von: Nordic-Crime.de
21.10.2021

Mit dem Makel die Tochter eines Mörders zu sein, hat Hanna Duncker ihren Heimatort Öland verlassen und ihrerseits eine Karriere bei der Polizei eingeschlagen, um genau solche Taten aufzuklären, wie sie Lars Duncker begangen hat. Jetzt kehrt Hanna nach Öland zurück, da es hier einen Todesfall gegeben hat. Joel, ein fünfzehnjähriger Teenager wurde erstochen in einem beliebten Ausflugsgebiet gefunden. Die Mutter des Opfers, Rebecka ist alles andere als eine Unbekannte für Hanna, war sie doch lange ihre engste Freundin. Zusammen mit ihrem Kollegen Erik Lindgren versucht Hanna, den Hintergründen nachzugehen. Dabei wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, zumal nicht alle in Öland begeistert darüber sind, dass die Tochter von Lars Duncker zurückgekehrt ist. Kritik: Die Schwedin Johanna Mo saß als Redakteurin und Literaturkritikerin zunächst auf der anderen Seite, bevor ihr mit „Nachttod“ der internationale Durchbruch gelang. Dabei handelt es sich um den Auftakt einer Trilogie um Hanna Duncker. Und um eine eigene Aufbereitung der Vergangenheit, da die Schriftstellerin in jungen Jahren selbst erlebt hat, was es heißt, jemanden zu kennen, der einen Mord begangen hat. Dieses Erlebnis hat sie lange beschäftigt und war letztendlich der Motivationsschub für diese Krimireihe. Allerdings spielt die eigene Lebensgeschichte von Hanna in diesem ersten Band eher eine untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt steht der Tod des Teenagers Joel und die Suche nach seinem Täter. In unterschiedlichen Perspektiven, mal aus Sicht von Hanna, Mal aus Sicht von Joel, wird die Geschichte erzählt. Insbesondere die Passagen, die sich um Joel drehen, sind von einer starken Intensität geprägt und werden sicher zahlreiche Lesende berühren. Auch wenn Johanna Mo nur wenige Stunden im Leben des Jungen wirklich beleuchtet, genügen diese, um ein komplexes und mitfühlendes Bild von ihm zu zeichnen. Ganz anders ist da das Bild von Hanna. Selten gab es eine sperrigere, fast schon unsympathischere Hauptfigur. Einige Lesende von „Nachttod“ werden sich schwertun, um einen Zugang zu Hanna zu finden, andere werden darin den großen Reiz der Geschichte sehen. Zumal es mit Erik Lindgren einen Sidekick gibt, der genau diesen Makel wegmacht. Ihr Kollege ist weltoffen, sympathisch und schafft es sofort, Leute für sich einzunehmen. Die Autorin gewährt dem Leser auch einen Einblick in Eriks Privatleben, der mit einer Inderin verheiratet ist und die ihrerseits eher unangenehme Züge hat. Der Schreibstil von Johanna Mo ist sehr detailverliebt, was zu Beginn von „Nachttod“ ein wenig zu Lasten des Lesetempos geht. Der Spannungsbogen baut sich jedoch kontinuierlich auf und abgesehen von der Tatsache, dass Hanna durch ihre frühere Freundschaft zu Rebecka zu eng in den Fall involviert ist, ist er vollkommen schlüssig und kann mit einer ergreifenden Auflösung aufwarten, die viele Lesende noch einige Zeit beschäftigen wird. Mein Fazit: Der Roman ist unterm Strich ein gelungener Auftakt, mit etwas Luft nach oben, der neuen nordischen Krimitrilogie um Hanna Duncker. Der erste Fall ist berührend, spannend und überaus atmosphärisch. Trotz, oder vielleicht auch wegen der sperrigen Hauptfigur liest sich „Nachttod“ gut und am Ende ist man gespannt, wie die Geschichte von Hanna und Erik weitergehen wird, da Johanna Mo zu beiden Figuren einige Andeutungen gemacht hat, die im nächsten Band eine Rolle spielen werden.

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