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Rezension zu
Botschaften an mich selbst

Aufrüttelnde Essays über das Frausein im 21. Jahrhundert

Von: buch_zeit
20.10.2021

Die Irin Emilie Pine debütiert in „Botschaften an mich selbst“, wunderbar übersetzt von Cornelia Röser, mit einer sehr persönlichen und aufrüttelnden Sammlung von sechs Essays, in denen sie sowohl ihre eigenen (Lebens-)Erfahrungen teilt als auch beleuchtet, was es heißt, im 21. Jahrhundert eine Frau zu sein.  Vielen lieben Dank @bloggerportal und @btb_verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar! In diesen sechs Essays greift Pine eine Vielzahl von Themen auf, vor allem die Aspekte des Lebens, über die sich am schwersten sprechen lässt, die vielfach leider noch immer schambehaftet sind, über die man schweigt: Geburt und Tod, Gewalt in jeglicher Form, Schmerz und Trauer, Infertilität, Tabus des weiblichen Körpers, Selbstverurteilung, körperliche Selbstbewertung. Mit unglaublicher Kraft und viel Mut lässt Emilie Pine den Leser authentisch und mit zuweilen radikaler Offenheit an ihren Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken teilhaben. Diese sehr persönlichen Essays berühren und wühlen auf, man durchlebt mit ihr ihre rebellische Jugend voller Abgründe, ihre ambivalente Beziehung zu ihrem alkoholkranken Vater, Selbstzweifel und ihren Umgang mit ihrer Kinderlosigkeit. Man hofft, bangt, trauert und freut sich mit ihr. Ich war beeindruckt von ihrer Stärke und Offenheit. Aus jeder Zeile dieser Essays hört man ihre Stimme heraus, wie sehr das Schreiben Erinnerungen aufgewühlt haben muss und wie viel Kraft selbst Schicksalsschläge verleihen können, denn trotzt der häufig dunklen und belastenden Themen schwingt doch immer ein hoffnungsvoller Unterton mit. Aber diese Essays sind nicht nur der innerer Monolog der Autorin oder gar ein autobiographischer Seelen-Striptease, sondern sprechen transzendierend relevante Themen der weiblichen Realität des 21. Jahrhunderts an. Themen, die leider im Alltag noch immer Tabuthemen sind, sei es der weibliche Körper, Unfruchtbarkeit oder Selbstverurteilung, das Verhältnis zur Familie. Aber auch die „großen“ Themen finden Eingang: Feminismus, Diskriminierung, die Ungleichbehandlung von Mann und Frau. An vielen Stellen habe ich eigenen Erfahrungen oder die von Freundinnen wiedererkannt, wurden Erinnerungen und Assoziationen wach. Die Themen die Pine anspricht, sind nicht radikal innovativ, aber unglaublich relevant und relitätsnah für meine Generation. Mit diesen Essays, mit denen man sich Zeit zum Reflektieren nehmen sollte, hat Emilie Pine es geschafft, nicht nur intim und authentisch, voller Humor und schonungsloser Ehrlichkeit, Gedanken und Gefühle zu schreiben, sondern auch zu umreißen, was es heisst heute eine Frau zu sein. Die Essays lesen sich zuweilen wie ein Gespräch mit der besten Freundin, dann wühlen sie einen wieder emotional auf, spenden Trost und verschaffen das Gefühl, mit den eigenen Erfahrungen nicht alleine zu sein! Die Essays sind keine leichte Kost, aber wichtig, berührend und beeindruckend. Ein Buch das einen auch noch lange nach der Lektüre beschäftigt! Essays voller Intensität und Authentizität und eine große Leseempfehlung!

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