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Rezension zu
Was nicht glücklich macht, kann weg

Eine Geschichte aus dem Leben gegriffen

Von: Patricia Nossol
17.10.2021

„Was uns nicht glücklich macht, kann weg“ - Mit dieser Botschaft wendet sich Carla Berling bereits im Buchtitel an ihre Leser. Bei mir beginnen die grauen Zellen zu arbeiten. Während ich nachdenke, erwartet mich die zweite Botschaft auf der Rückseite des Buches : „Ist es zu laut, bist du zu alt!“ Na das kann ja heiter werden. Meine Neugier ist geweckt. Wer die Autorin kennt, weiß, dass in ihren Romanen Frauen der Generation Ü 50 im Mittelpunkt stehen. Diesmal ist es die fünfundfünfzigjährige Billie, eine Frau mit Prinzipien, deren Alltag von Ritualen bestimmt wird. Freundschaften findet sie überflüssig. Ein geordnetes Leben mit Ehemann Thilo. Bitte nicht stören! Besuche nicht erwünscht. Als jedoch das Telefon klingelt und ihr Sohn Jonas sie bittet nach Köln zu kommen und sich ein paar Monate um seinen Sohn August zu kümmern, springt sie über ihren Schatten. In Köln trifft Billie Menschen, die anders leben und frei denken. Irgendwann findet sie Spaß an dieser Art zu leben. Sie blüht auf und genießt es, von neuen Freunden umgeben zu sein. Billie fragt sich, warum das Verhältnis zu Jonas in den vergangenen Jahren so unterkühlt war, bis er am Weihnachtsabend die Bombe platzen lässt. Carla Berlings Romane sind für mich immer ein Leseerlebnis, denn sie verknüpft Humor und Ernsthaftigkeit gekonnt miteinander. Man spürt zwischen den Zeilen ihre Liebe und Verbundenheit zur Stadt Köln am Rhein. Die Geschichte scheint aus dem Leben gegriffen. Sie ist mit liebenswerten, ein wenig schrägen, Charakteren bestückt. Obwohl ich an einigen Stellen herzhaft lachen muss, entgehen mir die ernsten Töne nicht. Sie regen zum Nachdenken an. Zwischenmenschliche Beziehungen können kompliziert sein und sind oft von Missverständnissen und Zweifeln geprägt. Ein junger Mann verliert seine Ehefrau und muss seinem kleinen Sohn einerseits ein guter Vater sein, aber gleichzeitig seinen Job meistern. Mir gefällt die Ausarbeitung des Mutter-Sohn-Konfliktes sehr gut. Ich mag Billie mit all ihren Eigenheiten und Thilo mit seiner Leidenschaft für den Karneval. Der heimliche Star des Romans ist der kleine August mit seinem Kindermund. Zuckersüß! Aber auch die Nebendarsteller brillieren in ihren Rollen. Am Ende wird deutlich, dass mit Mitte 50 noch lange nicht Schicht im Schacht ist. Der Roman ist ein Aufruf, sich neuen Dingen zu stellen und das Glück zu finden, auch wenn man sich dafür von altem Ballast trennen muss. Ein charmanter und heiterer Roman für gemütliche Leseabende nach dem Motto: Rockt das Leben und habt Mut zur Veränderung. Lesespaß garantiert!

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