Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die fremde Spionin

Spionage zu DDR-Zeiten - Pageturner!

Von: miss_lia48
12.10.2021

INHALT: Ostberlin, 1961: Die 21-jährige Ria Nachtmann tritt ihren Arbeitsplatz als Sekretärin im Ministerium für Außenhandel an. Für eine Berufsanfängerin, ein Job in hoher Position. Als sie vom BND als Spionin angeheuert wird, sieht sie dies als Chance, sich am System der DDR zu rächen. Sie war 10 Jahre alt, als ihre Eltern von der Staatssicherheit abgeholt wurden und ihre Schwester und sie in unterschiedliche „regimetreue“ Pflegefamilien kamen. Rias Stiefeltern duldeten keine Fragen nach ihrer Herkunftsfamilie. Daher sucht sie noch immer ihre Schwester. Die Staatssicherheit wird aufmerksam, als die Tochter eines früheren „Verräters“ im Ministerium anfängt. Es scheint eine undichte Stelle zu geben, die Informationen an den Western weitergibt. Als Ria Wind von einem ungeheuren Plan der Regierung bekommt, bleibt ihr nicht mehr viel Zeit… Wie weit wird sie gehen, um zu finden, wen sie vor langer Zeit verloren hat? MEINUNG: Zum Inhalt möchte ich gar nicht viel mehr verraten, jedes weitere Wort, wäre zu viel. Deshalb fasse ich mich kurz. Von Titus Müller hatte ich bereits „Die Brillenmacherin“ gelesen, was mir gut gefallen hat. Daher war ich neugierig auf sein aktuelles Buch – dem ersten Band der Spionin-Trilogie. Ein Buch, welches in Ost- und Westdeutschland rund um den Mauerbau 1961 spielt und diese Zeit genauer beleuchtet. Erneut schaffte es der Autor, mich mit seinem angenehmen, flüssigen und fesselnden Schreibstil in eine andere Zeit zu versetzen. Man merkt einfach, dass er viel Arbeit in die Recherche gesteckt haben muss. So wurde einiges an Sachwissen über die damaligen politischen Verhältnisse und Ereignisse, die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Arbeit von Geheimdiensten, geschickt mit der fiktiven Geschichte verwoben. Beispielsweise begleitet man als Leser*in Ria auch zur Pressekonferenz, auf der Ulbricht die bekannte Aussage von sich gab: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Oder man erfährt, wie ein Spion sich bei Verhören zu verhalten hat, was auffällt, welche Hilfsmittel verwendet wurden, oder was bei erhöhtem Puls im Körper passiert. All dies fand ich interessant und konnte mir die damalige Situation und die Arbeit als Spionin nochmals genauer vor Augen führen. Als besonders eindrücklich habe ich die damaligen Unterschiede zwischen dem Alltag in Ost- und Westdeutschland erlebt und mir erschien es mal wieder so absurd, dass man die eigenen Leute im Land halten wollte, indem man eine Mauer baute… So wird Geschichte erlebbar gemacht, ohne zu trocken zu erscheinen! Auch wenn ich es nicht gerade als authentisch empfunden habe, dass mehrere Geheimdienste fast gleichzeitig Protagonistin Ria aufsuchten, ich dabei manche Verläufe als etwas klischeehaft erlebt habe und ich mir noch ein paar zeitliche Angaben im Buch gewünscht hätte, so war es für mich dennoch ein Pageturner, den ich gerne gelesen habe. Ich kann mir gut vorstellen, mir auch die nächsten Bände zu Gemüte zu führen! FAZIT: Wer Interesse an Historischen Romanen und dem Thema der Spionage zu DDR-Zeiten hat, der könnte sich das Buch mal genauer anschauen! Von mir gibt es eine Empfehlung und 4/5 Sterne!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.