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Rezension zu
Todesschmerz

Perfekt konstruierte Jagd gegen die Zeit

Von: Recensio Online
10.10.2021

Die Komplexität der Nemez-und Sneijder-Fälle zeichnet diese Reihe aus. Man rätselt und fiebert mit, wird regelmäßig auf falsche Fährten geführt oder hat das Gefühl, keine Ahnung zu haben, in welche Richtung sich das alles entwickeln wird bzw. wenn man den Täter bereits kennt, welche Beweggründe ihn zu diesen Taten veranlasst haben. Bei diesem Fall ist es etwas anders. Der Leser bekommt relativ früh einen sehr deutlichen Hinweis, wer einer der Strippenzieher ist, der mit gezinkten Karten spielt. Auch beim mächtigen Gegenspieler, der etwas später auftritt, ist sofort klar, dass er andere Motive hat, als er nach vorne hin präsentiert. Durch den offenen Umgang mit dem Großteil der Gegenspieler und den eher tröpfelnd eintretenden Ereignissen legt das Buch dieses Mal vergleichsweise langsam an Tempo zu. Doch warum sollte man den Band dennoch nicht verpassen? Weil Sneijder mit seinen misanthropischen Sprüchen zur Hochform aufläuft und dennoch einige zwischenmenschliche Charakterzüge zeigt, die in den zuletzt erschienenen Büchern etwas in den Schatten getreten sind, um der Handlung den Vortritt zu lassen. Insgesamt wird bei allen Hauptcharakteren die Entwicklung, die Beziehungen zueinander, vertieft. Es waren einige Momente dabei, die mich sowohl berührten als auch lachen ließen, die mich erheiterten, aber auch betrübten. Das Buch überrascht im mehrfachen Sinne. Neben den Persönlichkeitsentwicklungen der Charaktere, die teilweise so nicht vorhersehbar waren, löst sich die Handlung des Buches zur Gänze erst ganz zum Schluss auf, während man lange dachte, alle Rätselpunkte zu kennen. Neu und schmerzhaft sind die Schicksalsschläge und Verluste, die in diesem Werk geballt auftreten. Besonders Sneijders Gedanken zuletzt, die wegen seines Charakters und seiner Lebenserfahrung zwar nicht überraschend sind, aber die ich dank seiner starken Persönlichkeit eigentlich nicht erwartet hatte, haben einen schweren Kloß in mir zurückgelassen und mich lange nachdenklich gestimmt und bewegt. Persönliches Fazit: Mit Nemez und Sneijder hat der Autor ein starkes und unverwechselbares Team am Start, das auch nach 6 Teilen fesseln und überraschen kann. Grubers wendungsreicher und rasanter Stil macht aus diesem Psychothriller eine perfekt konstruierte Jagd gegen die Zeit, die wirklich alles zu bieten hat, was ein Roman dieses Genres haben muss, um den Leser bei Laune zu halten.

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