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Rezension zu
Der Polizist

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gnade für einen 16jährigen Mörder

Von: Marianne
10.10.2021

Josie wartet nachts zitternd auf ihren Lebensgefährten. Hübsch angezogen, in der Hoffnung, dass ihre Aufmachung ihn auf andere Gedanken bringt. Denn sie weiß, was sie erwartet. Prügel. Und so kommt es tatsächlich. Stu ist total betrunken. Er beschimpft sie aufs Übelste und schlägt sie zusammen. Die verängstigten Kinder hören alles mit. Als Stu sich dem Zimmer nähert, in dem sie ängstlich aneinander gekauert sitzen, geraten sie in Panik. Aber er schafft es nicht ins verriegelte Zimmer zu dringen. Alles im Haus ist still. Vorsichtig wagen sich die Beiden heraus. In der Küche liegt die Mutter. Die Kinder können keinen Puls finden. Stu liegt schlafend im Bett. Doch dann hören sie, wie er sich rührt. Der 16jährige Drew ist sehr klein für sein Alter. Klein, ängstlich und schüchtern. Doch er weiß, dass er seine kleine Familie verteidigen muss. Er nimmt Stus Revolver und tötet ihn. Als die Polizei eintrifft lässt er sich widerstandslos mitnehmen. Er ist wie in einer Trance. Der Anwalt Jake wird gebeten den Jungen zu verteidigen, eine aussichtslose Aufgabe, die ihn seinen Ruf in der Kleinstadt kosten wird. Da Stu Polizist war, geht es um die Todesstrafe. Kaum jemand ahnt, wie sehr Drews Familie unter dem gewalttätigen Mann leiden musste. Jake wird bedroht und geächtet, weil er einen Mörder verteidigt. Dazu hat er große finanzielle Probleme, und ein anderer Fall, der Geld für die Kanzlei einbringen sollte, trifft auf unerwartete Schwierigkeiten. Alles scheint für Jake zusammenzubrechen. Er verliert jede Hoffnung. Dieser Justizroman ist, wie die meisten von Grishams Büchern, sehr gut geschrieben, mit sympathischen Charakteren. Die Handlung wirft wichtige Fragen auf – muss ein Mörder in jedem Fall bestraft werden? Darf Erwachsenenrecht auf Jugendliche angewandt werden? Kann es eine Rechtfertigung für die Todesstrafe geben? Mit fast 700 Seiten ist dieses Buch ein dicker Schmöker, dabei gibt es einige Längen. Die Geschichte ist eigentlich gut und spannend, doch hätten deutlich weniger Seiten gereicht, um sie zu erzählen. Enttäuschend ist auch das Ende, denn die wichtigsten Fragen bleiben offen. Fazit: Ein gewohnt gutes Buch aus der Feder Grishams. Es ist schön, wie er wichtige Fragen der Moral mit einer guten Handlung verbindet. Trotz einiger Längen und einem unbefriedigenden Schluss sehr empfehlenswert!

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