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Rezension zu
Der Eisjunge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eisig gruselig

Von: Maike P.
06.10.2021

Max Bentow lässt seinen Ermittler Nils Trojan bereits zum neunten Mal ermitteln – und ein Fall ist grausiger als der andere. Wer Max Bentow liest, braucht starke Nerven, wird dafür aber auch mit überaus spannenden Geschichten und interessanten Charakteren belohnt. Auch hier bleibt der Autor sich wieder treu und schildert grausige Mordfälle. Darüber hinaus lernt der Leser die anderen handelnden Personen kennen, beispielsweise die Studentin Elisabeth, die im Filmbusiness groß rauskommen möchte und dabei ist, ihren ersten Horrorfilm zu drehen. Sie wird in ihren Träumen von einer gruseligen Fratze verfolgt, aus deren Mund komische rote „Stummel“ fallen. Das Rätsel um die rote Farbe ist recht bald gelöst, es handelt sich um den Saft eines Granatapfels. Doch was hat dieser mit den Morden zu tun? Und welche Bedeutung haben die komischen Zeichen? Nils Trojan und seine Kollegin Steffie tappen lange Zeit im Dunkeln. Als Leser ist man dagegen viel näher dran: Wir lernen nicht nur die künftigen Opfer kurz vor der Tat kennen und begleiten sie zumindest so lange, dass wir dann schließlich (vergeblich) hoffen, dass sie dem Mörder irgendwie entkommen können. Und zwischendurch finden wir uns auch in den Gedanken des Täters wieder, erfahren etwas über seine Vergangenheit und seine Motive. Doch trotz dieser näheren Einblicke tappt man auch als Leser komplett im Dunkeln und weiß die sich präsentierenden Rätsel nicht zu lösen. Max Bentow lässt seinen Spannungsbogen sehr geschickt ansteigen. Nicht nur geschehen die Morde recht schnell hintereinander, sondern er legt immer wieder neue Spuren aus, um seine Leser zum Miträtseln zu animieren – aber lange Zeit reichen diese Spuren einfach nicht aus, um dem Täter wirklich auf die Schliche zu kommen. Personelle Stärken Aber das Buch ist nicht nur unglaublich spannend, sondern der Autor erzählt auch wieder die Geschichte seiner Hauptfigur Nils Trojan weiter. Zwar lässt sich jedes Buch aus der Reihe auch einzeln lesen, aber um Trojans Geschichte folgen zu können, sollte man auch die Vorgängerbücher lesen. Denn vereinzelt erhält man Hinweise auf frühere Ereignisse, in diesem Fall beispielsweise den Grund für Trojans berufliche Auszeit. Insofern wäre es schade, wenn man die Bücher nicht in der vorgegebenen Reihenfolge liest. Mit einem neuen Kapitel wechselt Max Bentow in der Regel auch die Perspektive seiner Geschichte. So lernen wir die verschiedenen handelnden Figuren kennen. Wir begleiten sie zum abendlichen Töpfern oder in die Bibliothek, wir erfahren etwas über ihr Leben, Wünsche und Sorgen und leiden dadurch natürlich auch mit, wenn sie nach Hause kommen und sie dann plötzlich einer scheußlichen Fratze gegenüber stehen. Hier spielt der Autor gekonnt mit den Gefühlen seiner Leser. Doch nicht immer ist klar, welche Rolle die Figuren spielen. So treten auch Personen auf, die sich nicht so leicht einordnen lassen. Das macht das Buch unglaublich interessant. Zum Ende hin steigert sich die Spannung dann schließlich ins Unermessliche. Getriggert durch Nils Trojans plötzliche Eingebung, etwas Entscheidendes übersehen zu haben, setzt schon weit vor dem Ende der große Showdown ein. Hier kommen wir dem Täter schließlich ganz nah, begleiten aber auch Trojan und seine Kollegin auf ihrer atemlosen Hatz, die sie selbst in große Gefahr bringt. Die letzten 150 Seiten lesen sich dadurch praktisch „wie von selbst“, bis man endlich des Rätsels Lösung präsentiert bekommt. Spannung pur Auch der neunte Band aus der Reihe um Nils Trojan hat mich hervorragend unterhalten und zum Gruseln gebracht. Die Auflösung ist wie gewohnt grausam und lässt es einem eiskalt den Rücken runterlaufen. Mir war das alles offen gesagt etwas zu viel des Guten, daher gibt es kleine Abstriche in der Endnote. Aber ansonsten hat dieses Buch alles, was man von einem spannenden Thriller erwartet, daher eine klare Leseempfehlung für alle, die sich gerne gruseln.

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