Rezension zu
Die Bucht der Lupinen
Louise und Anna - zwei Geschichten
Von: die.buecherdiebinInhalt: Seit vielen Jahrzehnten lebt Annas Großmutter Lou (Louise) in einem Haus am Meer in Neufundland. Nach ihrem Tod fällt Anna und ihren Schwestern Judith und Greta die Aufgabe zu, die Beerdigung zu planen und das Haus auszuräumen, um es verkaufen zu können. Dann findet Anna ein altes Foto, das ihre Großmutter zusammen mit einem unbekannten Mann zeigt. Anna wird neugierig auf Lous Geschichte, denn ihre Großmutter hat immer viel zu wenig von ihrer Vergangenheit, an die sie nicht erinnert werden wollte, erzählt. Lou musste in den 1930er Jahren zusammen mit ihrer Schwester Hannah aus ihrer Heimatstadt Hamburg fliehen, da sich für sie und ihre jüdische Familie die Lage in Deutschland immer weiter zuspitzte. Meine Meinung: Die Geschichte wird im Wechsel auf zwei Zeitebenen erzählt. Während die Geschichte in der Gegenwart, in der die drei sehr unterschiedlichen Schwestern nach Neufundland reisen, eher leicht ist und sogar noch eine kleine Liebesgeschichte beinhaltet, ist die Geschichte von Lou wesentlich spannender und dramatischer und hat mich auch mehr fesseln können. Die Beschreibungen der Charaktere fand ich sehr gelungen und mir waren Anna, Judith und Greta ebenso sympathisch wie Lou und ihre Schwester Hannah, sowie auch Carl, Lous Jugendfreund, der zu ihr hält und ihr hilft, obwohl sein Vater ein überzeugter Nazi ist. Der Schreibstil von Johanna Laurin ist lebendig und bildhaft und lässt sich sehr flüssig und angenehm lesen. Auch die Landschaftsbeschreibungen von Neufundland haben mir gut gefallen. Mir fehlte allerdings lange Zeit eine engere Verbindung der beiden Geschichten und die überraschende Wendung am Schluss hat mir überhaupt nicht gefallen (dazu habe ich aber auch schon viele andere Meinungen gelesen). Fazit: Eine unterhaltsame Geschichte auf zwei Zeitebenen, die ich gerne gelesen habe.
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