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Rezension zu
Wie verstehen Sie den Koran, Herr Imam?

Aufschlussreich und wissenschaftlich für den anspruchsvollen Leser!

Von: Sandra R
02.10.2021

Ich gebe zu, ich weiß nicht viel über den Islam. Und das, was ich glaube zu wissen, basiert auf dem, was ich durch Gespräche, TV Beiträge und Radio Podcasts erfahren habe. Mein Bild ist daher etwas verzerrt und vermutlich auch durch Stereotypen und Vorurteilen geprägt. Daher wollte ich Benjamin Idriz neuestes Werk: "Wie verstehen Sie den Koran, Herr Imam?" unbedingt lesen, denn ich möchte meine Voreingenommenheit abbauen. Schon der Klappentext verspricht eine "inspirirend moderne Erklärung" des Islam, von einem Imam, der seit 25 Jahren in einer islamischen Geminde im tiefsten bayerischen Süden tätig ist. Außerdem ist er seit 2007 Vorsitzender des "Müncher Forum für Islam" und im Helferkreis Münchner Muslime tätig. Allerdings sei an dieser Stelle auch auf die Kontroversen seiner Persönlichkeit bzw. seines Schaffens hingewiesen (die islamische Gemeinde Penzberg stand teilweise unter Beboachtung des bayerischen Verfassungsschutzes). Da Idriz sich aber auch in der Öffentlichkeit zu polarisenden Themen äußert, bleiben Debatten zu seiner Person wohl nicht aus. Auch macht er sich für die Frauen(rechte) im Islam stark, was ich sehr schätze. Alles in allem eine höchst interesante Persönlichkeit also! Dementsprechend gespannt war ich auf sein Buch, für das ich mir viel Zeit genommen habe. Ein einfaches "Lesen" genügt hier nämlich nicht, wer wirklich an der Thematik interessiert ist, muss und sollte es durcharbeiten. Idriz gibt sehr gute (und sehr viele) Querverweise und Quellen an, auf die es sich lohnt einen Blick zu werfen. Generell ist das Buch sehr gut recherchiert und top-aktuell. Außerdem ist es breit gefächert: von der Zeit der Juden in Medina, bis hin zur Ermordung George Floyds und der Muhammad Karikaturen gibt uns Idriz ein Querschnitt. Man merkt dem Autor seine Passion für seinen Glauben an ("Gott ist dem Menschen näher als seine Halsschlagader"), den er an manchen Stellen auch intensiv verteidigt (siehe Kaiptel 7: "Allahu Akbar ist keine Kampfparole sondern Gottesdienst in Demut"). Dennoch sagt er in der Einleitung selbst, dass "der Koran zur Streitkultur einlädt [... welche ..] nicht nur erlaubt sondern auch erwünscht und sogar notwendig ist". Diese Message dient als roter Faden und ist über das gesamte Buch hinweg erkennbar, was für mich als interessierter aber christlicher Leser ein starkes Zeichen ist. Eben deswegen ist das Buch für mich als eine sehr gute wissenschaftliche Arbeit zu sehen. Darin ist aber auch ein kleiner Makel zu finden, denn der oft hochschul-/profesorentypische Schreibstil mag auf den einen oder anderen Leser abschreckend wirken. Das Buch ist eben für einen anspruchsvollen Leser (Muslim UND Nicht-Muslim) geschrieben und das merkt man. Vielleicht müsste es aber ingesamt "weniger aufdringlich" sein um (alle) Vorurteile abzubauen. Für mich (als Philosophiestudentin) persönlich war das Buch aber flüssig geschrieben und alles in allem verständlich. Ich stimme dem Klapptenxt, in dem das Buch als "traditionsbewusst, aber weltoffen und vernunftgeleitet wird" beschrieben wird, zu. Daher hält es für mich das, was es verspricht und ich habe das bekommen, was ich erwartet habe. Gerne gebe ich gerne eine Empfehlung und die volle Punktzahl ab

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