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Rezension zu
Der Eisjunge

Der Eisjunge (Max Bentow)

Von: Poldi
28.09.2021

Gerade erst ist Nils Trojan von seiner Auszeit zurückgekehrt, da wird er auch schon zu seinem nächsten Fall gerufen. Und spätestens als er die Leiche der Frau sieht, die mit dem Fell eines Rehs bedeckt wurde, ist es mit seiner Erholung vorbei. Fieberhaft beginnt er mit seinem Team zu ermitteln, doch der Täter kommt ihnen zuvor: Eine weitere Leiche wird ähnlich drapiert aufgefunden. Es ist klar, dass es sich um einen Serienmörder handelt – aber nicht, welche Botschaft er übermitteln will… „Der Eisjunge“ ist bereits der neunte Fall, den der deutsche Autor Max Bentow seinem Ermittler Nils Trojan auf den Leib geschrieben hat. Und auch dieser ist natürlich wieder in eine leichte Rahmenhandlung um die persönliche Entwicklung einiger wiederkehrender Figuren eingebettet, die wichtigsten Zusammenhänge werden aber erklärt oder ergeben sich beim Lesen, sodass man hier auch neu einsteigen kann. Dennoch macht es natürlich wieder Spaß, die wohl dosierten Einblicke in das Privatleben und das Seelenleben der interessanten Charaktere zu bekommen. Überhaupt hat es der Autor wieder geschafft, faszinierende Figuren zu erschaffen, immer wieder spielen einige Szenen auch aus der Sicht des Täters, die immer ein Stückchen mehr von seinem Leben offenbaren. Ganz abgesehen davon, dass dies die Spannung deutlich erhöht und man viele Hinweise auf die Auflösung bekommt, ist auch der psychologische Aspekt sehr überzeugend geraten. Die Handlung gliedert sich in mehrere Szenarien auf, wobei die Ermittlungen von Nils Trojan den größten Teil einnehmen. Mir gefällt sehr, wie der Leser dabei immer wieder auf eine falsche Fährte geführt wird. Gerade wenn man meint, ein paar Zusammenhänge zu verstehen oder sogar den Täter ausgemacht zu haben, kommen neue Hinweise auf und lassen alles in einem anderen Licht erscheinen. Das wirkt sehr abwechslungsreich und gut konstruiert, weil jedes dieser Elemente tatsächlich zur Lösung des Falles beiträgt. Zudem ist der Spannungsbogen sehr dicht und intensiv, während der Autor mit blutigen Details und genauen Beschreibungen nicht zurückschreckt. Das wirkt zwar nicht überzogen brutal, sondern gehört zum Fall, zartbesaitete Leser sollen hiermit aber gewarnt sein. „Der Eisjunge“ hat mich schnell gepackt und punktet mit einem sehr gelungenen Spannungsbogen, der mit jeder eingebauten Wendung hinzugewinnt. Insbesondere, dass der Leser auch immer mehr vom Täter erfährt, hat mir sehr gut gefallen und sorgt für eine dichte Stimmung mit einigen psychologischen Elementen. Das hohe Tempo und die ergänzend eingebauten Entwicklungen aus dem Privatleben runden den sehr überzeugenden Eindruck ab.

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