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Rezension zu
Schach mit dem Tod

Interessanter historischer Roman zum Manhatten Project

Von: Ylvie
12.07.2022

David Adler ist mit dem dänischen Wissenschaftler Niels Bohr verwandt und erhält das Angebot, seinen Cousin als persönlicher Assistent nach Los Alamos zu begleiten, wo die Entwicklung der Atombombe auf vollen Touren läuft. Das sog. Manhatten Project steht vor dem Durchbruch... doch wer spielt in welchem Team und verfolgt welche Ziele? Die Beschreibungen des Camps in Los Alamos, in dem die Wissenschaftler leben und arbeiten, zieht die Leser schnell in den Bann. Der Autor versteht es, besonders die historischen Personen von Niels Bohr, aber vor allem auch von Robert Oppenheimer, der das Projekt leitet, auf faszinierende Art und Weise zu beschreiben. Man erfährt mehr von den Persönlichkeiten, die für mich bislang nur Namen von Wissenschaftlern im Zusammenhang mit der Erfindung der Atombombe waren. Wie nah er dabei der Realität kommt, bleibt leider offen - ich hatte allerdings den Eindruck, dass Steffen Jacobsen versucht hat, sich eng an die Biografien zu halten: Oppenheimer scheint ein Getriebener zu sein, der auch körperlich stark unter der Anspannung leidet, während Niels Bohr mit seinen inneren Konflikten zu kämpfen hat. Doch welche Rolle spielt David dabei, der seine Frau und seine Tochter in Rußland zurück gelassen hat? Fazit: Schach mit dem Tod ist ein historischer Roman, der unterhaltsam und in Teilen spannend daherkommt. Ich hatte zwar bereits einen Thriller zu diesem Thema von einem anderen Autor gelesen, doch die Figuren und deren Motive sowie die Beschreibung des Camps hat Steffen Jacobsen deutlich detaillierter herausgearbeitet und mich so in die Zeit und ihre Atmosphäre eintauchen lassen. Ich kann mir vorstellen, das Buch auch ein weitere Mal zu lesen. Abzug gibt es zum einen für die weiblichen Protagonistin, deren Rolle und Motive mich wenig überzeugt haben. Zum anderen fand ich die wissenschaftlichen Beschreibungen in Teilen sehr detailliert, was für mich in der Tiefe uninteressant war.

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