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Rezension zu
Die Kunst, einen Elefanten zu reiten

Leider fehlt der Tiefgang...

Von: PetrolPinky
15.09.2021

Max und Balduin sind gute Freunde, die sich regelmäßig im Café Hawelka treffen und über "Gott und die Welt" unterhalten. Eines Tages beschäftigt sie die Frage nach dem Sinn des Lebens und davon ausgehend die Frage nach dem Glück: Was ist Glück überhaupt? Wann ist man glücklich und wieso? Wie wird man überhaupt glücklich? Max und Balduin haben keine konkreten Antworten auf diese Fragen und so beschließen sie, sich auf die Suche nach dem Glück zu begeben. Auf ihrer Suche begegnen ihnen viele Personen, deren Wesenszüge und Erlebnisse die zwei Freunde den gesuchten Antworten ein Stück näher bringen. Gleichzeitig gewinnen Max und Balduin einige ihrer Erkenntnisse auch aus banalen Alltagssituationen, die sie einfach viel genauer wahrnehmen als sonst. Die Geschichte vermittelt vor allem eine Botschaft: das Glück liegt oft im Kleinen und auch dort, wo man es überhaupt nicht vermutet - man muss nur genau hinsehen oder einfach mal die Perspektive wechseln! "Die Kunst, einen Elefanten zu reiten" ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, welche sich allesamt mit der Suche nach dem Glück befassen. Max und Balduin bilden dabei gewissermaßen den "roten Faden", der die Geschichten miteinander verbindet und ihnen in ihrer Gesamtheit eine Bedeutung gibt. Jede Erzählung hat dabei eine andere Botschaft, welche durch das Glückstagebuch der zwei Hauptfiguren auch immer klar benannt wird. Ich bin etwas zwiegespalten was die Botschaften angeht. Einerseits finde ich sie gut, da sie zusammen mit den Geschichten zum Nachdenken anregen und dem Leser gewisse Dinge wieder mehr ins Bewusstsein rufen. Andererseits wirken die Botschaften manchmal ein bisschen wie "Kalendersprüche" und fast schon ein wenig abgedroschen. Die Autoren bedienen sich in dem Buch einer sehr einfachen Sprache. Dadurch lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Durch die Unterteilung in viele kurze Geschichten eignet sich das Buch auch, um jeden Tag immer nur ein paar wenige Seiten zu lesen. Die Handlung insgesamt sowie die einzelnen Kurzgeschichten besitzen keinen Spannungsbogen. Wer also nach einem spannenden Buch sucht, dessen Handlung einen förmlich fesselt, der wird von diesem Buch enttäuscht sein. Die Handlung ist vielmehr ein Dahinerzählen. Es geht nicht um Spannung, sondern der Hauptaugenmerk liegt auf den Weisheiten über das Glück. Das Buch ist im Großen und Ganzen sehr oberflächlich geschrieben. Bis auf ein paar einzelne Wesenszüge erfährt man nichts von den Figuren. Ebenso oberflächlich werden die Themen in den einzelnen Kurzgeschichten behandelt. Meiner Meinung nach hätte dem Buch ein bisschen mehr Tiefgang gut getan. Die Oberflächlichkeit und der fehlende Tiefgang stehen für mich persönlich im Widerspruch zu den Kernaussagen und Botschaften des Buchs. Noch dazu greifen einige der Kurzgeschichten Themen auf, die von Grund auf schon sehr schwer wiegen und dementsprechend auch ein gewisses Maß an Tiefgründigkeit notwendig machen. Hierbei ist mir besonders eine Kurzgeschichte in Erinnerung geblieben, in der das Thema Kindeswohlgefährdung eine Rolle spielt. Generell fand ich die Kurzgeschichte, in der Liliane von ihrem Onkel und dessen unsittlichem Verhalten erzählt, vollkommen unpassend im Vergleich zu allen anderen Geschichten. Auch die Glücksbotschaft, die Max und Balduin aus diesem Ereignis ziehen, finde ich nicht treffend, weil das Thema damit heruntergespielt wird. Wer ein wenig seichte Literatur sucht, die sich leicht lesen lässt, bei der man nicht allzu viel nachdenken muss und die nicht so umfangreich ist, ist mit dem Buch gut bedient. Das Buch eignet sich gut als Zeitvertreib für zwischendurch. Die Botschaften über das Glück sind ganz nett und es schadet sicher nicht, sich ein paar davon ab und zu mal vor Augen zu halten. Wer jedoch tiefgründige Literatur und ein gewisses Maß an Spannung sucht, der wird mit diesem Buch nicht glücklich werden.

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