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Rezension zu
Billy Summers

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wieder einmal ein großartiger "King".

Von: Bücherserien.de
12.09.2021

Billy Summers hat in seinem Leben bereits viel Elend gesehen. Mitte vierzig, ist er als Kriegsveteran wieder in seine Heimat zurückgekehrt und verdient sich seither als Auftragskiller. Doch der belesene und sozial überaus umgängliche Mann hat dabei eine Maxime: Er nimmt den Auftrag nur an, wenn das potenzielle Opfer etwas Böses getan hat und es in Billys Augen gerechtfertigt ist, die Person zu richten. Trotzdem ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, dass sich Billy zur Ruhe setzen will. Eine letzten Mission will er allerdings noch ausführen, da dieser überaus lukrativ ist und Billy somit einen gesicherten Lebensabend bescheren würde. Doch die Aufgabe entpuppt sich als alles andere als ein Routinejob. Hinzu kommt, dass mit Alice eine junge Frau in sein Leben tritt, die dies gehörig durcheinanderwirbelt. Kritik: Es ist wirklich bewundernswert, mit welch akribischer Leidenschaft Stephen King immer wieder an die Arbeit geht, um seinen Leserinnen und Lesern nahezu im Jahrestakt einen neuen Roman zu präsentieren. „Billy Summers“ heißt das aktuelle Werk, das in der deutschen Übersetzung über siebenhundert Seiten hat und das ist, was man umgangssprachlich als Wälzer bezeichnet. Ein Wälzer, der es aber in sich hat – und zwar anders, als man das zunächst annehmen mag. Kings Beiname „King Of Horror“ kommt nicht von ungefähr. Doch gerade mit dem Spätwerk der letzten Jahre hat der amerikanische Bestsellerautor immer wieder bewiesen, dass er mehr kann, als seine Anhängerschaft nur das Fürchten zu bescheren. So geht auch dieses Werk in eine andere Richtung und lässt sich im Prinzip in drei Teile dividieren. Im ersten Drittel nimmt sich Stephen King viel Zeit, um den Leser mit seiner Hauptfigur vertraut zu machen. Man erfährt zahlreiche Details aus der Biografie und über die bisherigen Aufträge, wodurch ein komplexes Bild des Billy Summers vor den Augen des Lesers lebendig wird. Die Kunst von King besteht jetzt darin, diese Passagen so zu verfassen, dass sie den Leser nicht langweilen. Das zweite Drittel beschäftigt sich mit Billys aktuellem Job. Zur Tarnung mimt er, während er auf seine Zielperson wartet, einen Schriftsteller. So ganz nebenbei baut King hier ein Handbuch über sein eigenes Handwerk ein. Wer sich mit seinem Backkatalog ein wenig auskennt, wird sicher an der einen oder anderen Stelle schmunzeln, denn Anleihen an sein Buch „Über das Schreiben“ sind hier gut gesetzt. Bleibt noch das Drittel, das sich um Billy und Alice dreht. Auch hier zeigt sich einmal mehr, welch großer Romancier Stephen King inzwischen geworden ist. Billy Summers, der Alice vor ihren Vergewaltigern rettet, arbeitet hier seine Charaktere so heraus, dass es gleichwohl ein Lehrstück für angehende Schriftstellerinnen und Schriftsteller ist. Und allerspätestens jetzt ist es kaum möglich, das Buch aus der Hand zu legen. Und je mehr man sich dem Ende nähert, um so intensiver ringt man damit, nicht in Tränen auszubrechen. Der Schriftsteller zieht hier sämtliche Register seines Könnens. Nebenbei findet man auch immer wieder verbale Anspielungen auf Donald Trump, die keinen Hehl daraus machen, wie Stephen King zu dem ehemaligen Präsidenten steht. Mein Fazit: „Billy Summers“ ist ein sehr guter Roman, der zwar ohne jeglichen Grusel- oder Horrorelemente auskommt, aber eine packende Geschichte erzählt und der vor allem durch die herausragenden Charaktere bestechen kann. King hat im Verlauf seiner Karriere schon unzählige gute und auch sehr gute Bücher abgeliefert, dieses Werk gehört definitiv in die Riege seiner Besten.

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