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Rezension zu
Sag, dass du mich liebst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Psychologisch fundiert, intelligent konstruiert und ereignisreich

Von: Leelou Papillon
15.06.2015

Auch in ihrem Thriller „Sag, dass du mich liebst“ treibt Joy Fielding mit ihrer weiblichen Protagonistin wieder perfide Spielchen. Zuerst lässt die Autorin sie ein schweres Trauma erleiden, danach durch eine emotionale Hölle gehen und gibt häppchenweise eine Familienfehde um das millionenschwere Erbe des Vaters dazu. Die Protagonistin in diesem Szenario ist die 29-jährige Bailey Carpenter. Sie ist eine erfolgreiche Privatermittlerin in Miami, schwelgt in Luxus und ist es gewohnt, die Dinge unter Kontrolle zu haben. Dies ändert sich schlagartig, als sie eines Nachts während eines Auftrags von einem Unbekannten brutal überfallen und vergewaltigt wird. Von dem Moment an quälen Bailey Panikattacken und Albträume. Sie fühlt sich verfolgt und zieht sich völlig zurück. Nur ihrer Halbschwester Claire, die sich fürsorglich um sie kümmert, vertraut sie sich zunehmend an. In jedem Mann sieht Bailey den mutmaßlichen Täter. Auch in ihrem Nachbarn im Hochhaus gegenüber. Denn dieser scheint mit Bailey ein makabres Spiel zu treiben. Doch niemand will ihr glauben – selbst dann nicht, als sie sieht, wie dieser Mann in seiner Wohnung einen kaltblütigen Mord begeht. Baileys Geschichte wird aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive erzählt und fing gemächlich an. Erst einmal bekam ich einen Eindruck von ihrem Job, ihrem Privatleben und ihrer Persönlichkeit. Doch schon im zweiten Kapitel wurde sie Opfer eines Gewaltverbrechens. Trotzdem begann jetzt keine Hetzjagd auf den Verbrecher, sondern es wurde viel mehr das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der Protagonistin gelegt. Denn aufgrund ihres schweren Traumas entwickelte sie eine posttraumatische Belastungsstörung. Diese Emotionen und Verhaltensweisen hat Joy Fielding mit viel Fingerspitzengefühl realistisch umgesetzt. Ich konnte mich sehr gut in Bailey hineinversetzen und verstand, was in ihrem Kopf vorging. Da der Täter einem Allerweltstypen entsprach, kam auch so ziemlich jeder Mann in Baileys Umgebung infrage. Das war dann auch für mich der aufregende Teil, da ich miträtseln konnte, wer es denn nun war. Doch die Suche nach dem Täter und die Psyche des Opfers waren nur zwei Themen, die in diesem Thriller behandelt wurden. Es gab auch noch den Familienstreit um das millionenschwere Erbe. Dieser sorgte noch für zusätzlichen Zündstoff zwischen den Geschwistern und gab der Geschichte eine gewisse Würze, die ereignisreiche Lesestunden bescherte. Allerdings war die Spannung diesmal nicht so nervenaufreibend wie man es von Joy Fielding gewohnt ist. Trotzdem trieb mich die Frage, wer denn nun der Täter ist, durch das Buch. Außerdem war ich gespannt darauf, wie sich die Geschwister wegen des Erbes einigen werden bzw. ob es überhaupt eine Einigung gibt. Die Auflösung war nicht ganz so überraschend, wie ich gedacht hatte. Denn mit meinen Vermutungen lag ich schon ziemlich richtig. Nur die Konstellation war ein wenig anders. Tja, als alter »Joy Fielding«-Fuchs kenne ich die Handschrift der Autorin wahrscheinlich schon zu gut. Nichtsdestotrotz war es wieder ein gelungenes, durchtriebenes und unterhaltsames Spektakel. Fazit: Wieder ein gelungener und durchtriebener Thriller von Joy Fielding. Psychologisch fundiert, intelligent konstruiert und ereignisreich. Die Spannung war nicht allzu nervenaufreibend, trotzdem zog mich die Geschichte in ihren Bann.

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