Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Schach mit dem Tod

Ein Spionageroman der leisen Töne

Von: Elchi130
10.09.2021

David Adler ist als einziger Zivilist im 2. Weltkrieg auf einem Konvoischiff unter amerikanischer Flagge unterwegs, als dieses torpediert wird und sinkt. David überlebt schwer verletzt und wird in einem englischen Hospital gepflegt, bis der englische Geheimdienst ihn als Privatsekretär seines Vetters Niels Bohr rekrutiert. Bohr arbeitet mit vielen namhaften Wissenschaftlern in Los Alamos an der Entwicklung der Atombombe. Doch auch andere Mächte haben von der Arbeit in Los Alamos erfahren und wollen wissen, was dort geforscht wird… Der Autor Steffen Jacobsen hatte mich bereits zu Beginn des Buches „Schach mit dem Tod“ gewonnen. Ich fand es sehr spannend, zu erfahren, wie David Adler nach Los Alamos gekommen ist. Ich hatte damit gerechnet, dass das Buch direkt in Los Alamos startet und war positiv überrascht, dass die Geschichte auf hoher See startet und wir erst eine Einführung in die Lebensumstände unserer Hauptfigur erhalten. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass der Autor uns den Unterschied in der Denkweise von Politikern und Wissenschaftlern aufzeigt. Die Wissenschaft forscht unabhängig von politischen Zielen und Einschränkungen. Sie möchte, dass ihre Forschungsergebnisse allen Ländern gleichermaßen zugänglich sind. Genauso kommt regelmäßig die Frage auf, ob Wissenschaft Ungeheuer erschaffen darf, nur weil sie es kann oder ob es auch von ihrer Seite eine Verantwortung der Welt gegenüber gibt. Diese Gedankengänge habe ich äußerst spannend, wichtig und interessant gefunden. Ein wenig überfordert haben mich die Unterrichtseinheiten in Physik. Der Autor bringt uns viele physikalische und technische Details rund um den Bau der Atombombe nahe. Mir war das zu viel Theorie. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Menschen mit einem höheren Interesse an diesen wissenschaftlichen Ausführungen, sich sehr freuen werden, dass diese Teil des Romans sind. Verkehrt ist hier, wer eine knallharte und actionreiche Spionagegeschichte lesen will. In diesem Buch geht es mehr um die stillen, heimlichen Spionageakte inmitten einer relativ geschlossenen Gemeinschaft. Das Flair der Zeit ist gut eingefangen, angefangen beim allgegenwärtigen Rauchen und dem erhöhten Alkoholkonsum der damaligen Zeit. Genauso gut geschildert wird die selbstständige, unabhängige Femme fatale, die Hosen trägt, raucht, trinkt und sich den Raum nimmt, der sonst eher den Männern vorbehalten ist. Das Ende des Buches hat mich dann, genauso wie der Beginn, positiv überrascht. Der Autor überzeugt mit einer guten Lösung. Nicht für den Bau der Atombombe, denn diese wurde ja wirklich gebaut, sondern für die Spione und ihre Tätigkeit für die Sowjetunion. Fazit: Ein Buch mit einem starken Anfang und starkem Ende. Im Mittelteil gab es mir zu viel Physikunterricht und Alltäglichkeiten.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.